Betrachtung über 2. Korinther (Synopsis)
Einleitung
Der Apostel schreibt seinen zweiten Brief an die Korinther unter dem Einfluss der Tröstungen Christi, die ihm zuteil geworden waren, als die Trübsale, die in Asien über ihn kamen, ihren Höhepunkt erreicht hatten. Diese Tröstungen erfuhren in dem Augenblick, als er den Brief schrieb, eine Erneuerung durch die guten Nachrichten, die Titus von Korinth brachte. Und da der Apostel jetzt in Betreff der Korinther wieder glücklich ist, macht er sie denselben Tröstungen teilhaftig, deren Quelle eigentlich sie selbst durch die Gnade gewesen waren.
Der erste Brief hatte das Gewissen der Korinther aufgeweckt und die Furcht Gottes in ihren Herzen sowie die Reinheit in ihrem Wandel wiederhergestellt. Das besorgte Herz des Apostels wurde durch den Empfang dieser guten Nachrichten erfrischt. Der Zustand der Korinther hatte ihn niedergebeugt und in seinem Herzen die Gefühle ein wenig zurückgedrängt, die durch die Tröstungen, womit Jesus während der Trübsale in Ephesus sein Herz erfüllt hatte, hervorgerufen worden waren. Wie vielfältig und verwickelt sind doch die Herzensübungen dessen, der Christus dient und für die Seelen besorgt ist! Die geistliche Wiederherstellung der Korinther hatte die Angst des Apostels beseitigt und dadurch die Freude jener Tröstungen erneuert, die durch die Nachrichten von dem schlechten Betragen der Korinther unterbrochen war. Später kommt er noch einmal auf seine Leiden in Ephesus zurück und zeigt in bemerkenswerter Weise die Kraft des Lebens, durch welche er in Christus lebte.