Betrachtung über das vierte Buch Mose (Synopsis)
Einleitung
Das dritte Buch Mose enthält die Offenbarung Gottes, der auf dem Throne sitzt, wo Er Platz nimmt, damit das Volk, soweit es kommen konnte, Ihm nahen sollte, die Offenbarung des Priestertums, das dem Throne so nahe gebracht wurde, wie der Mensch Zugang zu ihm haben konnte; dann auch die Verkündigung der Gebote wegen dieser zwei großen Tatsachen, insofern sie die Allgemeinheit des Volkes angingen.
Im vierten Buch Mose haben wir den Dienst und den Wandel des Volkes - sinnbildlich von den Heiligen beim Durchziehen dieser Welt, und folglich das, was sich auf die Leviten und auf die Reise durch die Wüste bezieht. So wie das dritte Buch Mose mit Regelungen und Warnungen betreffs des Besitzes des Landes endete, und zwar in bezug auf die Rechte Gottes und mithin auf die Rechte des Volkes, so führt uns das vierte Buch Mose durch die Wüste bis zu dem Augenblick des Einzuges des Volkes in das Land am Ende der Reise durch die Wüste, und es redet von jener Gnade, die das Volk zum Schluß rechtfertigt, trotz all ihrer Treulosigkeit.
Es ist wichtig, im Sinn zu behalten, daß, was die Wirksamkeit der Erlösung betrifft, das Volk am Sinai zu Gott gebracht wurde (2.Mo 15, 13; 19, 4 ). In dieser Hinsicht war alles vollendet (vergleiche den Schächer am Kreuze und Kol 1, 12). Die Reise durch die Wüste ist eine Sache für sich; sie ist nicht Teil des Vorsatzes Gottes, sondern Seiner Wege mit uns. Darum kommt hier das „wenn“ vor, und die Zeit der Prüfung. Wenn Jordan und Schilfmeer sich vereinigen - Auszug und Einzug - (nur die Lade ging in den Jordan) ging es nicht um Gericht oder um Feinde. Es ist die erfahrungsgemäße Verwirklichung unseres Todes und unserer Auferstehung mit Christo. Was aber die Reise anbetrifft, müssen wir das Ziel erreichen, um einziehen zu können.