Rahab – Bibel-Lexikon
1. Die Hure, welche die Kundschafter verbarg, die Josua ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden. Sie hatte von den Wundern des Gottes gehört, der Israel aus Ägypten erlöst hatte, und sie war sich der Furcht bewusst, die auf die Bewohner Kanaans gefallen war. Im Glauben riskierte sie ihr Leben, indem sie die Kundschafter verbarg. Ihre Strategie war erfolgreich und sie traf eine Vereinbarung mit den Kundschaftern, dass, wenn sie sie nicht verraten würde, ihr Leben und das Leben ihrer Familie verschont werden sollten, wenn die Stadt eingenommen würde. Die Kundschafter sollten an den in diesem Zusammenhang von ihnen geschworenen Eid nur dann gebunden sein, wenn Rahab alle ihre Angehörigen in ihr Haus bringen würde, welches auf der Mauer gebaut war. Zudem sollte sie die Karmesinschnur aus dem Fenster hängen lassen, an der sie die Kundschafter hinuntergelassen hatte. Josua war darauf bedacht, dass diese Übereinkunft respektiert wurde und dass sie und ihre Familie gerettet wurden (Jos 2,1-22; 6,17-25).
Rahab war eine Verräterin ihres Landes und belog den König von Jericho, aber sie tat es, um sich unter den Schutz des Gottes Israels zu stellen. Ihre Unehrlichkeit ist nicht nachahmenswert, dafür aber umso mehr ihr Glaube (Heb 11,31). Ihre Werke rechtfertigten sie vor den Menschen. In Matthäus 1,5 wird sie im Geschlechtsregister des Herrn Jesus erwähnt. Dass solche Frauen wie Rahab und Tamar hier genannt werden, zeigt den göttlichen Ursprung dieser Auflistung, denn Menschen hätten diese Namen wahrscheinlich weggelassen. Ihre Erwähnung erhöht die Gnade, die überreichlich über alle Sünde ist (Rö 5,20).
2. Ein poetischer Name, der Ägypten gegeben wurde und „Ungestüm, Brausen" bedeutet (Ps 87,4; 89,11; Jes 30,7; 51,9). In Jesaja 30,7 wird das hebr. Wort in einigen Übersetzungen auch mit „Großtuer" oder „Ungetüm" wiedergegeben.