Was ist mit den Gläubigen, die nichts von dem Kommen des Herrn wissen?
Was geschieht mit den Menschen, die gottesfürchtig und gläubig sind, aber nicht auf den Herrn warten, weil sie vielleicht nichts vom Kommen des Herrn gehört haben? Ich denke an viele Gläubige in den Landeskirchen und religiösen Gemeinschaften, die hierüber oft kein oder nur wenig Licht haben.
Wenn eine Seele das Evangelium der Errettung aus Gnaden, glaubend an das Sühnungswerk des Christus angenommen hat, ist sie zum Leben aus Gott wiedergeboren und besitzt den Heiligen Geist. Sie entspricht den "klugen Jungfrauen" im Gleichnisse des Herrn und ist bereit, dem kommenden Bräutigam entgegenzugehen und Ihn zu empfangen. Es wird keiner zurückgelassen von denen, die Sein sind, um des Triumphes Seiner Liebe, des bezahlten Kaufpreises auf Golgatha und Seines in ihnen wohnenden Heiligen Geistes willen (Röm 8,9-11). Solche Seelen mögen vielleicht wenig oder kaum Unterweisung über Jesu Wiederkunft gehabt haben, z.B. wenn jemand erst kurz vor dem Tode zum Glauben durchdringt. Es ist aber zu fragen: Wie ist es möglich, dass jemand, der wiedergeboren ist und als Gläubiger doch im göttlichen Worte liest - ohne dies ja ein normales Christenleben nicht denkbar ist - die vielen, vielen Hinweise auf die Wiederkunft des Herrn übersehen kann? Müssen wir solche Menschen nicht fragen: "Wie liest du?"
Freilich gibt es andererseits auch viele Mitläufer. Sie kennen alles, wissen alles, machen alles mit, ja, siend vielleicht gar im Dienst, aber sind nie zu einer wahren Bekehrung gekommen, und haben darum kein wahres Leben aus Gott. Wir müssen also ohne Frage unterscheiden zwischen einer unverschuldet mangelhaften Unterweisung und einem gewollten Sichbegnügen mit einem Kopfglauben, mit einer allgemeinen Religiosität. Alle diese, welche somit "kein Öl in den Gefäßen" haben, gehören zu den "törichten Jungfrauen" und werden zurückbleiben müssen. Anderseits spricht aber Lukas 12,40: "Auch ihr, seid bereit! Denn in einer Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen", von einem Bereitsein - eine Mahnung, die sich an alle richtet. Es geht da um das ständige Wachen, marschbereit auf Parkett stehen, wirklich lebendig auf den Herrn warten. Auch Gläubige können bei allem Wissen, dass der Herr kommt, schlafen und in irdischem Gedankenkreis dahin träumen, also praktisch nicht bereit sein. Welch ein Schaden, welch eine Beschämung für solche Kinder Gottes, wenn der Herr plötzlich vor ihnen stehen wird!
Online seit dem 07.09.2006.