Besteht eine Verbindung zwischen Epheser 6,12 und Daniel 10,13.20-21?

Ich bitte um eine Aufklärung über Epheser 6,12 in Verbindung mit Daniel 10,13.20-21.

Bibelstelle(n): Epheser 6,12; Daniel 10,13.20-21

Der Gläubige im Epheserbrief

Der Brief an die Epheser redet von den höchsten geistlichen Segnungen des Christen. Der Gläubige wird in dem ganzen Briefe betrachtet als in dem himmlischen Kanaan befindlich. Er ist gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christo, lebendig gemacht mit Ihm, auferweckt und in Ihm in den Himmel versetzt. Erlösung und Vergebung sind sein wohlbekanntes Teil und der Apostel wünscht, dass er auch die ganze Fülle und Ausdehnung seiner Berufung und seines Erbes kennen möge, sowie die überragende Kraft, die ihn in diese wunderbare Stellung gebracht hat.

Satan nun, der Feind Gottes und Seines Volkes, befindet sich mit seinen Heerscharen noch in den himmlischen Örtern und macht uns, wie einst die Bewohner des irdischen Kanaan dem Volk Israel, den Besitz und Genuss des Landes streitig. Er kann uns nicht verwehren, in das Land einzutreten, wohl aber uns hindern, uns in den Segnungen desselben zu erhalten und sie zu verwirklichen.

Der geistliche Kampf

Wenn deshalb der Apostel sagt, dass unser Kampf nicht gegen Fleisch und Blut sei, sondern gegen die Fürstentümer und Gewalten in den himmlischen Örtern, so denkt er an Josua und Israel. Diese hatten mit Menschen, mit Fleisch und Blut, zu kämpfen; wir mit Geistern, mit Satan und seinen finsteren Mächten. Aber mit Christus gestorben und auferweckt (was uns in dem Durchzug durch den Jordan bildlich dargestellt wird), können wir ihnen in Seiner Kraft und in der Macht Seiner Stärke widerstehen und, angetan mit der ganzen Waffenrüstung Gottes, unseren Fuß auf den himmlischen Boden setzen. Mit anderen Worten: In der Kraft unseres Herrn, des wahren Josua, und gemäß der wunderbaren Erlösung, die unser Teil geworden ist, vermögen wir im Geist in alles das einzutreten, was innerhalb des Vorhangs, im Heiligtum, uns geschenkt ist.

Als Israel in das Land Kanaan einzog, fand es statt Ruhe Kampf, nie endender Kampf bis zur Vernichtung aller seiner Feinde. So ist es mit uns. Um unsere himmlischen Vorrechte, die geistlichen Segnungen droben, genießen zu können, müssen wir sie uns erkämpfen. Steter Kampf, nicht Ruhe, ist das Teil des mit Christus auferstandenen und in Kanaan geistlicherweise eingetretenen Gläubigen.

Wir ersehen zugleich daraus, dass der Kampf von Epheser 6 im eigentlichen Sinn nur von solchen Gläubigen gekämpft werden kann, die ihre Berufung in Christus kennen und nun begehren, die himmlischen Dinge zu genießen, in welche Christus, ihr auferstandenes Haupt, schon eingegangen ist. Es ist nicht der Kampf in der Wüste, nicht der Kampf gegen die Sünde, nicht der Kampf zwischen Fleisch und Geist, sondern der Kampf mit Satan für Gott, in völliger Abhängigkeit von Gott und in praktischer Absonderung von dem Bösen. (Vergleiche im Vorbild Achan und Ai.)

Vergleich zu Daniel 10

Das ihn Daniel 10 Gesagte steht hiermit in keinerlei Verbindung. Dort handelt sich um gute oder böse Engelfürsten, die (sei es im Auftrage Gottes oder in bösem Eigenwillen) als Vertreter und Beschützer von Völkern erscheinen. Michael ist der Fürst, der „für die Kinder des Volkes Daniels steht“ (Dan 12,1; vgl. Jud 9), andere Fürsten (böse, denn sie widerstehen den Boten Gottes) wirken für Persien oder Griechenland. Die Worte zeigen uns, dass die Engelwelt mit den Vorgängen auf dieser Erde, mit den Wegen der Regierung Gottes hienieden, in einer wirksamen, wenn auch für uns geheimnisvollen Verbindung steht. Mehr darüber zu sagen, hieße über das hinauszugehen, was Gott uns zu offenbaren für gut befunden hat.


Online seit dem 16.10.2008.