Was ist unter dem „geschmückten Haus“ und den sieben bösen Geistern zu verstehen?
Ist unter dem geschmückten Haus und den sieben bösen Geistern in Lukas 11,24-26 die bekennende Christenheit zu verstehen, oder das Judentum, oder ist das Gesagte persönlich aufzufassen?
Bibelstelle(n): Lukas 11,24-26; Matthäus 12,43-45
Wir dürfen wohl annehmen, dass in der Geschichte eines einzelnen Menschen sich etwas so Schreckliches vollziehen kann; aber der Herr will Seinen Zuhörern ohne Frage bild- oder gleichnisartig die Geschichte Israels vor Augen stellen. Darum lesen wir in Matthäus 12,45 am Schluss der gleichen Mitteilung: „Ebenso wird es auch diesem bösen Geschlecht ergehen.“
Was im Blick auf Israel unter dem unreinen Geist zu verstehen ist, kann für einen aufmerksamen Schriftforscher kaum fraglich sein. Es ist der Geist des Götzendienstes. Dieser Geist hat in dem Volk vor der Wegführung nach Babylon so gewirkt, dass das Gericht hereinbrechen musste. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft hat Israel nie wieder in der alten Weise den Götzen gedient, ja, zur Zeit des Herrn war das Haus „leer, gekehrt und geschmückt.“ Man ging regelmäßig zur Synagoge, brachte im Tempel die vorgeschriebenen Opfer dar, feierte gewissenhaft die Feste, war eifrig bemüht, andere zum Judentum zu bekehren usw. Äußerlich gab es also keinen Anstoß, kein Ärgernis. Aber der unreine Geist wird zurückkehren, und zwar nicht wie früher allein, sondern mit der vollen Macht Satans, mit sieben anderen Geistern, böser als er selbst.
Die Erfüllung dieses Wortes liegt noch in der Zukunft. Der letzte Zustand Israels, am Ende der Tage, bevor Gott sich Seines Volkes wieder annimmt, wird schrecklicher werden als je zuvor. Der Becher ihrer Übertretungen wird überfließen. An die bekennende Christenheit ist an dieser Stelle nicht zu denken.
Online seit dem 01.03.2008.