Die Juden, das Evangelium und die Nationen.
Wäre das Evangelium auch zu den Nationen gekommen, wenn Israel den Herrn angenommen hätte?
Nein, bei der dazumaligen schlechten Einstellung der Juden wäre das Evangelium kaum zu den Nationen gelangt. Die Juden hätten es für sich behalten. Davon ist ja der Prophet Jona ein sprechendes Beispiel. Lesen Sie auch Apostelgeschichte 22,21-23, wo das Volk selbst Antwort auf Ihre Frage gibt: die Juden hörten Paulus Verantwortung ruhig an, bis er den Auftrag, mit dem Evangelium zu den Nationen zu gehen, erwähnte. Dieses erregte ihre höchste Wut und eben deswegen wollten sie ihn beseitigen.
Noch heute, wie damals, halten sich die Juden für das einzig auserwählte Volk Gottes, das schon durch seine Abstammung von Abraham von vorne herein die Garantie der Seligkeit besitze, während die "Gojim", die Nichtjuden, keine Aussicht dazu hätten, mögen sie auch noch so gottesfürchtig sein, schon darum nicht, weil sie keine Juden sind. Die Kontroverse des Herrn mit den Juden in Johannes 8 und die Belehrung von Römer 9 geben Zeugnis von dieser Einstellung.
Wie schwer ist es doch selbst den Jüngern geworden, die Zwischenwand der Umzäunung abzubrechen, wie die Kapitel 10, 11 und 15 in der Apostelgeschichte zeigen! In Römer 11,25 sagt der Heilige Geist geradezu, dass Israel zum Teil Verstockung widerfahren sei, damit den Nationen Heil widerfahren könne. Daran denkt der Herr auch in Seinen Dankesworten in Matthäus 11,25-26.
Das bleibt so, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird, und so lange muss sich Israel gefallen lassen, dass es Gottes Botschaft aus dem Mund von Christen aus den Nationen entgegennehmen muss (Jes 28,11; 1. Kor 14,21; Röm 10,19). Erst nachdem die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird, dann wird Israel gesammelt und innerlich erneuert werden, und dann erst wird es fähig und willig sein, die Segnungen Gottes mit den Nationen zu teilen und ihnen Gottes Botschaft zu bringen.
Online seit dem 16.05.2007.