Wer ist mit dem Propheten in Johannes 1,21.25 gemeint?
Wer ist mit dem Propheten in Johannes 1,21.25 gemeint? Christus kann es doch nicht sein, da die Priester und Leviten einen Unterschied in der Fragestellung machen.
Bibelstelle(n): Johannes 1,21.25
In Johannes 1 finden wir, wie die Priester und Leviten Johannes den Täufer fragen, wer er sei. In den Versen 6 bis 8 und 15 wird beschrieben, was für einen Dienst er tat: Er war von Gott gesandt, um von dem Licht, Christus, zu zeugen. Er selbst war nicht das Licht, sondern „nur“ ein Zeugnis davon. Die Priester und Leviten sahen seinen Dienst und da sie die Schriften kannten, fragten sie sich, ob Johannes der Täufer die Erfüllung einer der Prophetien in Verbindung mit dem Kommen des Herrn sei. Um dies herauszufinden ließen sie ihn befragen.
Zunächst stellt Johannes klar, dass er nicht der Christus ist. Mit Christus ist der im Alten Testament an vielen Stellen verheißene Messias gemeint (s. Joh 1,41; 4,25). Das war Johannes nicht, er sollte nur von ihm zeugen.
Dann fragen sie ihn, ob er der Elia war. Im Buch Maleachi ist von einem Elia geschrieben, der kommen wird, bevor der Tag des Herrn kommt (Mal 3,1.23), womit das zweite Kommen des Herrn zur Aufrichtung des Reiches gemeint ist. Johannes sagt daraufhin, dass er auch nicht der Elia sei. Eigentlich hätte Johannes dieser Elia sein sollen. Aber mit dem Verwerfen des Herrn lehnten die Juden auch Johannes den Täufer ab. Deswegen weist der Dienst des Johannes zwar auf den kommenden Elia hin, er ist es aber nicht selbst (vgl. Mt 11,10.14.18-19; 17,10-13).
Schließlich wird Johannes noch gefragt, ob er der Prophet sei. Dies bezieht sich auf eine Prophetie in 5. Mose 18,15.18. Es gab zur Zeit des Alten Testaments viele Propheten, doch an dieser Stelle spricht Gottes Wort von einem bestimmten, von dem Propheten. Jesus sagt von Johannes, dass er sogar mehr als ein Prophet sei (Mt 11,9), aber er war nicht der Prophet, den Gott dem Volk verheißen hat. Das war Christus selbst. Die Priester und Leviten kannten wohl beide Prophetien, verstanden aber nicht, dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelte. Christus ist gleichzeitig auch der vollkommene Prophet, der den Vater offenbart und als Fürsprecher für uns vor Gott eintritt. Dass Christus auch der verheißene Prophet ist, sagt übrigens auch der Apostel Petrus zu dem Volk im Tempel, nachdem er und der Apostel Johannes den Lahmen geheilt hatten (Apg 3,19-23).
Johannes der Täufer hatte seine Position in Gottes Wegen gut erkannt, deswegen konnte er von allen drei Prophetien sagen, dass sie nicht auf ihn zutrafen. Wenn die Juden den Herrn angenommen hätten, dann wäre Johannes der verheißene Elia gewesen.
Online seit dem 23.01.2007.