Warum mussten die Kinder, die Elisa verspotteten, sterben?
Was soll ich als Christ Menschen antworten, wenn sie mir dieses Gleichnis aufzeigen? Warum hat Gott das getan? Auch wenn es sich hier um einen Propheten Gottes handelt, mussten gleich 42 Kinder sterben? Ich weiß, dass es richtig war, weil Gott es so gemacht hat. Ich hätte es aber gerne soweit wie möglich verstanden, für mich und auch um es anderen erklären zu können.
Bibelstelle(n): 2. Könige 2,23.24
Es ist zugegebenermaßen nicht einfach – gerade gegenüber Ungläubigen – eine Antwort auf diese Frage zu geben. Auf der einen Seite ist es natürlich klar, dass die Kinder sich gegenüber Elisa falsch verhalten haben. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, warum musste das Gericht gerade so hart sein? Wie Sie es schon schreiben sollten wir nicht urteilen, dass Gott sich darin falsch verhalten habe, sondern dass es gerecht war, dieses Gericht durch seinen Diener Elisa auszuführen. Wir sollten uns immer bewusst sein, dass alles, was Gott tut, gerecht ist, ja sein Tun ist eigentlich sogar von Gnade geprägt. Wenn er nun, wie in dieser Stelle beschrieben, doch Gericht übt, so ist er darin nicht nur gerecht, sondern es ist auch sein volles Recht, dies zu tun.
Vielleicht wird diese Schwierigkeit aber etwas einfacher zu verstehen, wenn wir uns die vorliegenden Umstände vor Augen halten. In 2. Könige 2 sehen wir, wie der Geist Elias nach seiner Himmelfahrt auf Elisa übergegangen ist. Sein Wirken hatte beim ihm sogar die zweifache Größe. Als Elisa nach Jericho zurückkehrte konnte er – wie Elia – das Wasser des Jordans zerteilen, und in Jericho machte er das unfruchtbare Wasser wieder rein. Das sind Zeichen davon, dass Gottes Geist auf Elisa ruhte. Als er nun Jericho verließ und nach Bethel ging, kamen ihm aus dieser Stadt diese „kleinen Knaben“ entgegen. Es werden wohl keine kleinen Kinder gewesen sein, denn „Knaben“ bezeichnet Teenager oder Jugendliche. Somit hatten sie sehen und verstehen können, dass Gott durch Elisa gewirkt hatte und waren für ihr Verhalten auch verantwortlich. Diesen Mann, auf dem der Geist Gottes war und durch den er wirkte, verspotteten sie nun. Das darin eine besondere Schwere liegt, lässt sich wohl leicht einsehen.
Gerade in Bezug auf Ungläubige hat diese Stelle aber denke ich eine klare Aussage: Wenn es für uns menschlich gesehen vielleicht nicht so schwerwiegend scheint, dass die Knaben Elisa verspotteten, dann erkennen wir doch, dass Gott dies anders sieht. Für ihn ist es schlimm, wenn seine Zeugen auf der Erde nicht angenommen, oder wie hier verspottet werden. In Matthäus 25,31–46 lesen wir, wie der Herr wenn er sein Reich hier auf der Erde aufrichtet, die ungläubigen Menschen richten wird. Auch hier führt der Herr Dinge an, die auf den ersten Blick nur „Kleinigkeiten“ zu sein scheinen, lässt diese aber in diesem Abschnitt als Begründung für die ewige Verdammnis gelten. Gerade für Ungläubige sollte diese Stelle in 2. Könige also ein klares Wort über die Schwere des Gerichts sein, dass ihnen bevorsteht, wenn sie nicht zu Gott umkehren. In 5. Mose 30,19 heißt es: „Ich nehme heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch: Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebest ...“ Der „Schrecken des Herrn“ (2. Kor 5,11) wird nicht ohne Grund so genannt; als Menschen müssen wir uns heute für das ewige Leben entscheiden, ansonsten haben wir automatisch den ewigen Tod gewählt. Ein ewiges und schweres, aber gerechtes Gericht.
Online seit dem 11.12.2006.