Was ist Anbetung nach den Gedanken Gottes?
Was ist Anbetung nach den Gedanken Gottes? Was ist sie nicht? Ist Danken und Loben Anbetung?
Wenn wir anhand von Gottes Wort darüber nachsinnen, müssen wir die Frage: „Ist Danken und Loben Anbetung?“ verneinen. Wie wichtig Loben und Danken auch ist, ist es doch nicht Anbetung. Wir danken dem Herrn dass Er für uns gestorben ist. „Auf dem Lamm ruht meine Seele, betet voll Bewund'rung an. Alle, alle meine Sünden hat Sein Blut hinweg getan.“ Das ist Danken, wenn da auch das Wort „anbeten“ erscheint. Anbeten geht viel weiter als zu danken für das, was ich empfangen habe. Anbetung ist, die Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus und die des Vaters sehen und sie zum Ausdruck bringen. Siehe z.B. die Opfer im 3. Buch Mose. Da kommt ein Anbeter mit einem Tier – einem Bild des Herrn Jesus – und bringt es Gott als Opfer dar. Übertragen auf uns: Da kommt ein Kind Gottes, das sich zu Hause mit der Herrlichkeit des Herrn Jesus beschäftigt und sein Herz damit gefüllt hat und sagt wie z.B. die Söhne Korahs in Psalm 45: „Du bist schöner als die Menschensöhne.“ Woher wussten sie das? Natürlich, weil sie sich mit Ihm beschäftigt hatten. So können auch wir Gott nahen und sagen: „O Vater“ - oder: „O Gott! Welch eine wunderbare Person ist doch der Herr Jesus. Wie wunderbar ist Dein Sohn, wenn ich Ihn betrachte, und wie wunderbar ist Sein Werk, und welch eine Kraft hat Sein Blut, dass nicht nur ich, sondern Millionen Menschen dadurch gerettet sind und einst dadurch sogar Himmel und Erde gereinigt werden. Wie hat Er Dich am Kreuz verherrlicht!“ Das ist Anbetung. Wir haben uns selbst ausgeschaltet und bringen nur das, was wir von der Herrlichkeit des Herrn Jesus sehen. Anbetung des Vaters ist, die Herrlichkeit des Vaters gesehen zu haben – den großen allmächtigen Gott, der sich herabließ, solch nichtige Geschöpfe, wie wir es sind, zu lieben und Seinen eingeborenen Sohn für sie zu geben, damit sie gerettet würden, und der sie dann zu Seinen eigenen Kindern machte, um sie in Sein eigenes Haus aufzunehmen – und dies wieder dem Vater darzubringen.
Wenn wir Ihn so betrachtet haben und dann zu Ihm kommen und sagen: „O Vater, o Gott, wie wunderbar bist Du, so hoch über unsere Gedanken hinaus! Kein Mensch kann das verstehen und hätte das je erdenken können, was Du getan hast. Welche Liebe muss in Deinem Herzen wohnen und welche Weisheit!“ - das ist Anbetung. Wir finden es auch in Offenbarung 5, wo die 24 Ältesten im Himmel ein neues Lied von dem Herrn Jesus singen: „Du bist würdig ... denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft durch dein Blut“. Sie sagen nicht: „hast uns erkauft“. So steht es nicht da im Griechischen, sondern: Du hast erkauft.
Sie sind so mit der Person des Herrn Jesus und Seinem wunderbaren Werk beschäftigt, dass sie überhaupt nicht mehr an sich selbst denken. Das ist Lob, ja, man kann sagen: Anbetung.
So ist die Antwort auf die Frage: Was ist Anbetung nach den Gedanken Gottes? dies: Wir sind mit der Person und dem Werk des Herrn Jesus beschäftigt gewesen und bieten Gott das, was wir dabei gefunden haben, ehrfürchtig als Opfer an, so wie Hebräer 13 sagt: Die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Das ist Anbetung.
Wenn ich aber sage: „O Herr Jesus, ich danke Dir, dass Du für mich gestorben bist, dass ich jetzt errettet bin und nicht in die Hölle komme, sondern ein Kind Gottes bin“ - das ist nicht Anbetung. Das ist Danken für das, was ich empfangen habe. Von dem, was ich sage, bin ich dann der Mittelpunkt. Und wie gut es auch ist, dem Herrn zu danken – wir tun es nie genug, und wir werden die Ewigkeit brauchen, um dem Vater zu danken und Ihn zu loben für das, was Er für uns getan hat – wir fühlen doch: Anbetung ist mehr, höher, nämlich: Beschäftigung mit dem, was die Person selbst ist und das Gott bringen.
Um ein Bild aus dem Alten Testament zu gebrauchen: Ein Israelit konnte zu Gott kommen, um ein Dankopfer – oder, wie im Deutschen steht, ein Friedensopfer – zu bringen. Aber in 3. Mose 7 lesen wir, dass ein Friedensopfer auch zum Dank, zum Lob gebracht werden konnte. Im Holländischen haben wir das Wort „Friedensopfer“ auch nicht, wohl aber Dankopfer, und ich glaube, dass das richtiger ist. - Wenn nun ein Israelit ein Brandopfer brachte, durfte er davon selber nicht essen; es war ganz für Gott. Aber ein Priester konnte ins Heiligtum hineingehen und dort opfern, allerdings kein Tier, sondern Weihrauch und Räucherwerk. Nun, Weihrauch und Räucherwerk sprechen nicht von dem Werk des Herrn Jesus, sondern von Seiner Person, von Seinen persönlichen Herrlichkeiten. Das ist wahre Anbetung, und damit konnte er ins Heiligtum gehen, in die Gegenwart Gottes, um das Gott anzubeten. Wir können sagen „Gott“, aber auch „dem Vater“. In Johannes 4 heißt es ja: Der Vater sucht solche, die Ihn anbeten in Geist und Wahrheit.
Online seit dem 26.10.2006.