Gehören die Apokryphen zu dem Wort Gottes?
Darf man die apokryphischen Bücher als Gottes Wort betrachten, sie also in den Versammlungen lesen und darüber Betrachtungen anstellen?
Nein, die Apokryphen des Alten und Neuen Testaments sind nicht Gottes Wort, machen auch nicht den Anspruch, dies zu sein. Sie tragen auch keine Anzeichen, dass sie von Gott inspiriert wären, noch dass Er darin rede. Die alttestamentlichen Apokryphen gehören der letzten dunklen Zeit vor dem Kommen des Sohnes Gottes auf die Erde an, in der Gott aufgehört hatte, zum Volk Israel zu reden.
Die neutestamentlichen aber fallen ganz außer Betracht, da mit der Offenbarung, dem letzten Buch des Neuen Testaments, uns alles gegeben ist, was zu wissen uns nützlich ist. Deshalb sind die neutestamentlichen Apokryphen in den evangelischen Bibeln überhaupt nicht enthalten, die alttestamentlichen nur in einzelnen, meist älteren Ausgaben und nur unter dem deutlichen Vermerk: "Bücher, die Gottes Wort nicht gleich gehalten, aber doch nützlich und gut zu lesen sind".
Zur Bibelbetrachtung eignen sich diese Bücher somit nicht, wenn auch einige, z.B. "Weisheit Salomos" oder "Jesus Sirach" nützliche Unterweisung geben mögen; geistliche Kraft vermögen sie aber nicht zu vermitteln, da sie nicht von Gott inspiriert sind. Vielmehr haben gerade die Apokryphen Anlass zu vielen Irrtümern gegeben, und es stimmt durchaus, dass die katholische Kirche ihre schweren Irrtümer zum Teil aus den Apokryphen ableitet, indem sie diese menschlichen Überlieferungen als dem Gottes Wort ebenbürtig betrachtet.
Online seit dem 07.09.2006.