Johannes 7 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen)
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1 Und danach wandelte Jesus in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten. 2 Es war aber das Fest der Juden nahe, das Laubhüttenfest. [Mt 19,1; Mk 10,1; Lk 9,51-56] 3 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Zieh von hier weg und geh nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust; 4 denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht dabei selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt; 5 denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. 6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist stets bereit. 7 Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind. 8 Geht ihr hinauf zu dem Fest; ich gehe nicht hinauf zu diesem Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. 9 Nachdem er aber dies zu ihnen gesagt hatte, blieb er1 in Galiläa.

10 Als aber seine Brüder hinaufgegangen waren zu dem Fest, da ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen. 11 Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: Wo ist er? 12 Und viel Gemurmel war über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: Er ist gut; andere2 sagten: Nein, sondern er verführt die Volksmenge. 13 Niemand jedoch sprach öffentlich von ihm aus Furcht vor den Juden.

14 Als es aber schon um die Mitte des Festes war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. 15 Da verwunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? 16 Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. 17 Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von3 der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede. 18 Wer von sich selbst aus redet, sucht seine eigene Ehre4; wer aber die Ehre5 dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. 19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?

20 Die Volksmenge antwortete: Du hast einen Dämon; wer sucht dich zu töten? 21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch. 22 Deswegen gab Mose euch6 die Beschneidung (nicht dass sie von Mose ist, sondern von den Vätern), und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen. 23 Wenn ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht gebrochen wird, zürnt ihr mir, weil ich einen Menschen ganz7 gesund gemacht habe am Sabbat? 24 Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes8 Gericht! 25 Einige von den Bewohnern Jerusalems sagten nun: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? 26 Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben denn etwa die Obersten in Wahrheit erkannt, dass dieser der Christus ist? 27 Diesen aber kennen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so weiß niemand, woher er ist.

28 Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennt mich und wisst auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst aus gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. 29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin und er mich gesandt hat. 30 Da suchten sie ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. 31 Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun als die, welche dieser getan hat? 32 Die Pharisäer hörten die Volksmenge dies über ihn murmeln; und die Hohenpriester und die Pharisäer sandten Diener, damit sie ihn griffen. 33 Da sprach Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen und9 nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen. 35 Die Juden sprachen nun zueinander: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa in die Zerstreuung der Griechen10 gehen und die Griechen lehren? 36 Was ist das für ein Wort, das er sprach: Ihr werdet mich suchen und11 nicht finden, und: Wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen?

37 An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Dies aber sagte er von dem Geist, den die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. 40 Einige nun von der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. 41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Andere12 sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? 42 Hat nicht die Schrift gesagt: Aus dem Geschlecht Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus? 43 Es entstand nun seinetwegen eine Spaltung in der Volksmenge. 44 Einige aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn.

45 Die Diener kamen nun zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? 46 Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch. 47 Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? 48 Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? 49 Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! 50 Da spricht Nikodemus zu ihnen, der einer von ihnen war13: 51 Richtet denn unser Gesetz den Menschen, ehe es zuvor von ihm selbst gehört und erkannt hat, was er tut? 52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du etwa auch aus Galiläa? Forsche und sieh, dass aus Galiläa kein Prophet aufsteht. 53 Und sie gingen ein jeder in sein Haus.

Fußnoten

  • 1 A.l. dies gesagt hatte, blieb er selbst.
  • 2 A.l. andere aber.
  • 3 D. h. hinsichtlich.
  • 4 O. Herrlichkeit.
  • 5 O. Herrlichkeit.
  • 6 O. und ihr alle verwundert euch deswegen. Mose gab euch …
  • 7 O. einen ganzen Menschen.
  • 8 W. das gerechte.
  • 9 A.l. und mich.
  • 10 D. h. zu den unter den Griechen zerstreut wohnenden Juden.
  • 11 A.l. und mich.
  • 12 A.l. Die aber.
  • 13 A.l. der früher zu ihm gekommen war, der einer von ihnen war.

Bibeltext: © Christliche Schriftenverbreitung, www.csv-bibel.de