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Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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Klgl. 2,8 Der HERR hat sich vorgenommen, die Mauer der Tochter Zion zu zerstören; er zog die Messschnur, wandte seine Hand vom Verderben {W. Verschlingen} nicht ab; und Wall und Mauer hat er trauern lassen: zusammen liegen sie kläglich da.
Klgl. 2,9 In die Erde gesunken sind ihre Tore, zerstört und zerschlagen hat er ihre Riegel; ihr König und ihre Fürsten sind unter den Nationen, kein Gesetz ist mehr; auch ihre Propheten erlangen kein Gesicht von dem HERRN.
Klgl. 2,10 Verstummt sitzen auf der Erde die Ältesten der Tochter Zion; sie haben Staub auf ihr Haupt geworfen, Sacktuch sich umgegürtet; die Jungfrauen Jerusalems haben ihr Haupt zur Erde gesenkt.
Klgl. 2,11 Durch Tränen vergehen meine Augen, meine Eingeweide sind aufgewühlt1, meine Leber hat sich zur Erde ergossen: wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes, weil Kind und Säugling auf den Straßen der Stadt verschmachten.
Klgl. 2,12 Zu ihren Müttern sagen sie: Wo ist Korn und Wein? Indem sie wie tödlich Verwundete hinschmachten auf den Straßen der Stadt, indem ihre Seele sich ergießt in den Busen ihrer Mütter.
Klgl. 2,13 Was soll ich dir bezeugen, was dir vergleichen, Tochter Jerusalem? Was soll ich dir gleichstellen, dass ich dich tröste, du Jungfrau, Tochter Zion? Denn deine Zertrümmerung ist groß wie das Meer: wer kann dich heilen?
Klgl. 2,14 Nichtiges2 und Ungereimtes haben deine Propheten dir geschaut; und sie deckten deine Ungerechtigkeit3 nicht auf, um deine Gefangenschaft zu wenden; sondern sie schauten dir Aussprüche der Nichtigkeit4 und der Vertreibung { Vergl. Jer. 27,10.15}.
Klgl. 2,15 Alle, die auf dem Weg ziehen, schlagen über dich die Hände zusammen. Sie zischen und schütteln ihren Kopf über die Tochter Jerusalem: „Ist das die Stadt, von der man sagte: Der Schönheit Vollendung, eine Freude der ganzen Erde?“
Klgl. 2,16 Alle deine Feinde sperren ihren Mund über dich auf, sie zischen und knirschen mit den Zähnen; sie sprechen: „Wir haben sie verschlungen; ja, dies ist der Tag, den wir erhofft haben: wir haben ihn erreicht, gesehen!5
Klgl. 2,17 Der HERR hat getan was er beschlossen, hat sein Wort erfüllt, das er von den Tagen der Vorzeit her entboten hat. Er hat schonungslos niedergerissen und den Feind sich über dich freuen lassen, hat das Horn deiner Bedränger erhöht.
Klgl. 2,18 Ihr {bezieht sich auf die Einwohner von Jerusalem} Herz schreit zu dem Herrn. Du Mauer der Tochter Zion, lass, einem Bach gleich, Tränen rinnen Tag und Nacht; gönne dir keine Rast, deinem Augapfel keine Ruhe6!
Klgl. 2,19 Mach dich auf, klage in der Nacht beim Beginn der Nachtwachen, schütte dein Herz aus wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn; hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder, die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken!
Klgl. 2,22 Meine Schrecknisse hast du von allen Seiten herbeigerufen wie an einem Festtag, und nicht einer entkam oder blieb übrig am Tag des Zorns des HERRN. Die ich auf den Händen getragen und erzogen habe, mein Feind hat sie vernichtet.
Klgl. 3,4 Er hat verfallen lassen mein Fleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen.
Klgl. 3,6 Er ließ mich wohnen in Finsternissen wie die Toten der Urzeit {O. gleich ewig Toten (die nie wiederkommen); vergl. auch Ps. 143,3}.
Klgl. 3,8 Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet { Vergl. V. 44}.
Klgl. 3,9 Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt {d.h. von Grund aus zerstört}.
Klgl. 3,10 Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck.
Klgl. 3,11 Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet.
Klgl. 3,14 Meinem ganzen Volk bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag.
Klgl. 3,17 Und du verstießest meine Seele vom Frieden {O. von der Wohlfahrt}, ich habe des Guten7 vergessen.
Klgl. 3,18 Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf {Eig. von} den HERRN.
Klgl. 3,29 Er lege seinen Mund in den Staub: Vielleicht gibt es Hoffnung.
Klgl. 3,31 Denn der Herr verstößt nicht ewiglich;
Klgl. 3,33 Denn nicht von Herzen plagt8 und betrübt er die Menschenkinder.

Fußnoten

  • 1 Eig. gären
  • 2 O. Falsches
  • 3 O. Schuld
  • 4 O. Falschheit
  • 5 Eig. den wir erhofft, erreicht, gesehen haben!
  • 6 Eig. dein Augapfel ruhe nicht
  • 7 O. des Glückes
  • 8 O. demütigt

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