Klagelieder 4 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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Ansicht

1 Wie1 wurde verdunkelt das GoldGold, verändert das gute, feine GoldGold! Wie wurden verschüttet2 die SteineSteine des HeiligtumsHeiligtums an allen Straßenecken!

2 Die KinderKinder ZionsZions, die kostbaren, die mit gediegenem GoldGold aufgewogenen, wie sind sie Tonkrügen gleichgeachtet, dem Werk von Töpferhänden!

3 Selbst Schakale reichen die BrustBrust, säugen ihre Jungen; die TochterTochter meines Volkes ist grausam geworden wie die StraußeStrauße in der WüsteWüste.

4 Die Zunge des Säuglings klebt vor Durst an seinem Gaumen; die KinderKinder fordern BrotBrot, niemand bricht es ihnen.

5 Die von Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Straßen; die auf KarmesinKarmesin getragen wurden, liegen auf3 Misthaufen.

6 Und die SchuldSchuld der TochterTochter meines Volkes ist größer geworden als die SündeSünde SodomsSodoms, das plötzlich umgekehrt wurde, ohne dass Hände dabei tätig waren.

7 Ihre Fürsten4 waren reiner als SchneeSchnee, weißer als MilchMilch; röter waren sie am Leib als KorallenKorallen, wie SaphirSaphir ihre GestaltGestalt.

8 Dunkler als Schwärze ist ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Straßen; ihre Haut klebt an ihrem Gebein, ist dürr geworden wie HolzHolz.

9 Die vom SchwertSchwert Erschlagenen sind glücklicher als die vom Hunger Getöteten5, die hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Früchten des Feldes.

10 Die Hände barmherziger Frauen haben ihre KinderKinder gekocht; sie wurden ihnen zur Speise bei der Zertrümmerung der TochterTochter meines Volkes.

11 Der HERR hat seinen Grimm vollendet, seine Zornglut ausgegossen; und er hat in ZionZion ein FeuerFeuer angezündet, das seine Grundfesten verzehrt hat.

12 Die KönigeKönige der ErdeErde hätten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Bedränger und Feind in die ToreTore JerusalemsJerusalems kommen würden.

13 Es ist wegen der Sünden seiner ProphetenPropheten, der Ungerechtigkeiten seiner PriesterPriester, die in seiner Mitte das BlutBlut der Gerechten vergossen haben.

14 Sie irrten blind auf den Straßen umher; sie waren mit BlutBlut befleckt, so dass man ihre KleiderKleider nicht anrühren mochte.

15 „Weicht! Unrein!“ rief man ihnen zu; „Weicht, weicht, rührt nicht an!“ Wenn sie flüchteten so irrten sie umher6; man sagte unter den NationenNationen: Sie sollen sich nicht länger bei uns aufhalten!

16 Des HERRN Angesicht hat sie zerstreut, er schaut sie nicht mehr an. Auf die PriesterPriester hat man keine Rücksicht genommen, an Greisen nicht GnadeGnade geübt.

17 Noch schmachten unsere AugenAugen nach unserer nichtigen Hilfe; in unserem Warten warten wir auf ein7 Volk, das nicht retten wird.

18 Sie stellen unseren Schritten nach, dass wir auf unseren Straßen nicht gehen können. Unser Ende ist nahe, voll sind unsere TageTage; ja, unser Ende ist gekommen.

19 Unsere Verfolger waren schneller als die AdlerAdler des HimmelsHimmels; sie jagten uns nach auf den Bergen, in der WüsteWüste lauerten sie auf uns.

20 Unser Lebensodem8, der GesalbteGesalbte des HERRN, wurde in ihren Gruben gefangen, von dem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den NationenNationen.

21 Sei fröhlich und freue dich, TochterTochter EdomEdom, Bewohnerin des Landes Uz9! Auch an dich wird der BecherBecher kommen; du wirst betrunken werden und dich entblößen.

22 Zu Ende ist deine SchuldSchuld, TochterTochter ZionZion! Er wird dich nicht mehr wegführen. Er wird deine Ungerechtigkeit heimsuchen, TochterTochter EdomEdom, er wird deine Sünden aufdecken.

Fußnoten

  • 1 Im vierten Lied folgen die einzelnen, zweizeiligen Strophen, wie pm 1. und 2., der alphabetischen Ordnung
  • 2 Eig. Wie wird verdunkelt ... wie werden verschüttet
  • 3 Eig. umarmen; wie Hiob 24,8
  • 4 O. Nasiräer
  • 5 Eig. Erschlagenen
  • 6 Vergl. 5. Mose 28,65
  • 7 Eig. in unserem Ausschauen schauen wir aus nach einem
  • 8 W. Der Hauch unserer Nasen
  • 9 S. die Anm. zu Hiob 1,1