Jeremia 50 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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1 Das WortWort, das der HERR über BabelBabel, über das Land der ChaldäerChaldäer, durch den ProphetenPropheten JeremiaJeremia geredet hat.

2 Verkündigt es unter den NationenNationen und lasst es hören, und erhebt ein PanierPanier; lasst es hören, verschweigt es nicht! Sprecht: BabelBabel ist eingenommen, BelBel zuschanden geworden, Merodak1 bestürzt; ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden, ihre Götzen2 sind bestürzt. 3 Denn gegen dasselbe ist eine Nation heraufgezogen von NordenNorden her: diese wird sein Land zur WüsteWüste machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird; sowohl Menschen als ViehVieh sind entflohen, weggezogen.

4 In jenen Tagen und zu jener ZeitZeit, spricht der HERR, werden die KinderKinder IsraelIsrael kommen, sie und die KinderKinder JudaJuda zusammen; fort und fort weinend werden sie gehen und den HERRN, ihren GottGott, suchen. 5 Sie werden nach ZionZion fragen, indem ihr Angesicht dahin gerichtet ist: Kommt und schließt euch an den HERRN an mit einem ewigen BundBund, der nicht vergessen werde!

6 Mein Volk war eine verlorene Schafherde: Ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische BergeBerge3; sie gingen von BergBerg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte. 7 Alle, die sie fanden, fraßen sie; und ihre Feinde4 sprachen: Wir verschulden uns nicht, weil sie gegen den HERRN gesündigt haben, die Wohnung der GerechtigkeitGerechtigkeit, und gegen den HERRN, die Erwartung ihrer VäterVäter.

8 Flüchtet aus BabelBabel hinaus und zieht aus dem Land der ChaldäerChaldäer und seid wie die Böcke vor der HerdeHerde her! 9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen BabelBabel eine VersammlungVersammlung großer NationenNationen aus dem Land des NordensNordens, und sie werden sich gegen dasselbe aufstellen: Von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre PfeilePfeile sind wie die eines geschickten5 Helden, keiner kehrt leer zurück6. 10 Und ChaldäaChaldäa wird zum RaubRaub werden; alle, die es berauben, werden satt werden, spricht der HERR. 11 Denn mögt ihr euch auch freuen, denn mögt ihr auch frohlocken, Plünderer meines ErbteilsErbteils, denn mögt ihr auch hüpfen wie eine dreschende junge KuhKuh und wiehern gleich starken Pferden: 12 sehr beschämt ist eure MutterMutter, zuschanden geworden eure Gebärerin. Siehe, es7 ist die letzte der NationenNationen, eine WüsteWüste, eine Dürre und eine SteppeSteppe. 13 Vor dem Grimm des HERRN wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern eine WüsteWüste sein ganz und gar. Jeder, der an BabelBabel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über alle seine Plagen8.

14 Stellt euch ringsum auf gegen BabelBabel, alle, die ihr den BogenBogen spannt; schießt nach ihm, schont die PfeilePfeile nicht! Denn gegen den HERRN hat es gesündigt. 15 Erhebt ein Schlachtgeschrei gegen dasselbe ringsum! Es hat sich ergeben9; gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des HERRN. Rächt euch an ihm, tut ihm, wie es getan hat! 16 Rottet aus BabelBabel den SämannSämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem verderbenden10 SchwertSchwert wird jeder zu seinem Volk sich wenden und jeder in sein Land fliehen.

17 IsraelIsrael ist ein versprengtes SchafSchaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von AssyrienAssyrien es gefressen, und nun zuletzt hat NebukadrezarNebukadrezar, der König von BabelBabel, ihm die Knochen zermalmt. 18 Darum spricht der HERR der HeerscharenHeerscharen, der GottGott IsraelsIsraels, so: Siehe, ich suche heim den König von BabelBabel und sein Land, wie ich den König von AssyrienAssyrien heimgesucht habe. 19 Und ich will IsraelIsrael zu seiner Trift zurückbringen, dass es den KarmelKarmel und BasanBasan beweide und seine SeeleSeele sich sättige auf dem GebirgeGebirge EphraimEphraim und in GileadGilead. 20 In jenen Tagen und zu jener ZeitZeit, spricht der HERR, wird IsraelsIsraels SchuldSchuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden JudasJudas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergebenvergeben, die ich übriglasse.

21 Gegen das Land „Doppelte Widerspenstigkeit“, gegen dasselbe zieh hinauf und gegen die Bewohner von „Heimsuchung11. Verwüste und vertilge12 hinter ihnen her, spricht der HERR, und tu nach allem, was ich dir geboten habe! 22 Kriegslärm im Land und große Zertrümmerung! 23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen ErdeErde! Wie ist BabelBabel zum Entsetzen geworden unter den NationenNationen! 24 Ich habe dir Schlingen gelegt, und du wurdest auch gefangen, BabelBabel, ohne dass du es wusstest; du wurdest gefunden und auch ergriffen, weil du dich gegen den HERRN in Krieg eingelassen hast. 25 Der HERRHERR hat seine Rüstkammer aufgetan und hervorgeholt die WaffenWaffen seines Grimmes; denn der HerrHerr, der HERRHERR der HeerscharenHeerscharen, hat ein Werk in dem Land der ChaldäerChaldäer. 26 Kommt über dasselbe von allen Seiten her, öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vertilgt es; nicht bleibe ihm ein Überrest! 27 Erwürgt alle seine StiereStiere, zur Schlachtung sollen sie hinstürzen! WeheWehe über sie! Denn ihr TagTag ist gekommen, die ZeitZeit ihrer Heimsuchung. 28 Horch! Flüchtlinge und Entkommene aus dem Land BabelBabel, um in ZionZion zu verkünden die Rache des HERRN, unseres GottesGottes, die Rache seines TempelsTempels.

29 Ruft Schützen herbei gegen BabelBabel, alle, die den BogenBogen spannen! Belagert es ringsum, niemand entkomme! Vergeltet ihm nach seinem Werk, tut ihm nach allem, was es getan hat; denn es hat vermessen gehandelt gegen den HERRN, gegen den Heiligen IsraelsIsraels. 30 Darum sollen seine Jünglinge auf seinen Straßen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an diesem TagTag, spricht der HERR. 31 Siehe, ich will an dich, du Stolze13, spricht der HerrHerr, der HERRHERR der HeerscharenHeerscharen; denn gekommen ist dein TagTag, die ZeitZeit, da ich dich heimsuche. 32 Dann wird die Stolze14 stürzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten; und ich werde ein FeuerFeuer anzünden in ihren Städten, dass es alle ihre Umgebung verzehre.

33 So spricht der HERR der HeerscharenHeerscharen: Die KinderKinder IsraelIsrael und die KinderKinder JudaJuda sind Bedrückte allzumal; und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie zu entlassen. 34 Ihr Erlöser ist stark, HERR der HeerscharenHeerscharen ist sein Name; er wird ihre Rechtssache gewisslich führen, damit er dem Land RuheRuhe schaffe und die Bewohner von BabelBabel erzittern mache. 35 Das SchwertSchwert über die ChaldäerChaldäer, spricht der HERR, und über die Bewohner von BabelBabel und über seine Fürsten und über seine Weisen! 36 Das SchwertSchwert über die Schwätzer15, dass sie zu Narren werden! Das SchwertSchwert über seine Helden, dass sie verzagen! 37 Das SchwertSchwert über seine PferdePferde und über seine WagenWagen und über das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Frauen werden! Das SchwertSchwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden! 38 Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen! Denn es ist ein Land der geschnitzten BilderBilder, und sie rasen16 durch ihre erschreckenden Götzen17. 39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und StraußeStrauße darin wohnen; und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Niederlassung sein von GeschlechtGeschlecht zu GeschlechtGeschlecht. 40 Gleich der Umkehrung SodomsSodoms und GomorrasGomorras und ihrer Nachbarn durch GottGott, spricht der HERR, wird niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten.

41 Siehe, es kommt ein Volk von NordenNorden her, und eine große Nation und viele KönigeKönige machen sich auf von dem äußersten Ende der ErdeErde. 42 BogenBogen und WurfspießWurfspieß führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das MeerMeer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, TochterTochter BabelBabel, wie ein MannMann zum Krieg.18 43 Der König von BabelBabel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden; Angst hat ihn ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich. 44 Siehe, er steigt herauf, wie ein LöweLöwe von der Pracht des JordanJordan, gegen die feste19 Wohnstätte; denn ich werde es20 plötzlich von ihr wegtreiben und den, der auserkoren ist, über sie bestellen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der HirteHirte, der vor mir bestehen könnte? 45 Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über BabelBabel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er denkt über das Land der ChaldäerChaldäer: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, die Geringen der HerdeHerde21; wahrlich, die Trift22 wird sich über sie entsetzen! 46 Von dem RufRuf: BabelBabel ist erobert! erzittert die ErdeErde und wird ein Geschrei unter den NationenNationen vernommen.

Fußnoten

  • 1 Bel-Merodak war die Schutzgottheit Babylons
  • 2 Eig. ihre Klötze
  • 3 Eig. abtrünnig machende Berge (Anspielung auf den Höhenkultus); nach and. Les.: machten sie abtrünnig auf die Berge hin
  • 4 O. Bedränger
  • 5 O. glücklichen
  • 6 O. der nicht leer zurückkehrt
  • 7 Chaldäa
  • 8 O. Schläge
  • 9 W. Es hat seine Hand gereicht
  • 10 O. gewalttätigen
  • 11 O. von Pekod (eine Benennung Babels)
  • 12 Eig. verbanne, gib dem Bannfluch anheim; so auch V. 26 und Kap. 51,3
  • 13 Eig. du (der) Stolz, oder du (der) Übermut
  • 14 Eig. du (der) Stolz, oder du (der) Übermut
  • 15 O. Lügner; vergl. Jes 44,25
  • 16 d.h. haben allen Verstand verloren
  • 17 Eig. durch Schrecknisse, d.i. Schreckbilder, Schreckgestalten
  • 18 Vergl. Kap. 6,23
  • 19 S. die Anm. zu Kap. 49,19
  • 21 And. üb.: die Kleinen der Herde werden sie fortschleppen
  • 22 O. die Wohnstätte