Jeremia 5 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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1 Durchstreift die Gassen JerusalemsJerusalems, und seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der TreueTreue sucht: so will ich ihr vergebenvergeben. 2 Und wenn sie sprechen: So wahr der HERR lebt!, so schwören sie darum doch falsch.

3 HERR, sind deine AugenAugen nicht auf die TreueTreue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt; du hast sie vernichtet: sie haben sich geweigert, ZuchtZucht anzunehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als einen FelsFels, sie haben sich geweigert, umzukehren. 4 Und ich sprach: Nur Geringe sind es; die sind betört, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres GottesGottes, nicht kennen. 5 Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres GottesGottes. Doch sie haben allzumal das JochJoch zerbrochen, die FesselnFesseln zerrissen. 6 Darum erschlägt sie ein LöweLöwe aus dem WaldWald, ein WolfWolf der Steppen vertilgt sie, ein LeopardLeopard belauert ihre Städte: Jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn ihrer Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten.

7 Weshalb sollte ich dir vergebenvergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ1, haben sie EhebruchEhebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus. 8 Wie wohlgenährte PferdePferde schweifen sie umher; sie wiehern jeder nach der FrauFrau seines Nächsten. 9 Sollte ich dies nicht heimsuchen?, spricht der HERR, oder sollte an einer Nation wie dieser meine SeeleSeele sich nicht rächen?

10 Ersteigt seine2 Mauern und zerstört, doch richtet ihn nicht völlig zugrunde; nehmt seine Ranken weg, denn nicht des HERRN sind sie. 11 Denn das HausHaus IsraelIsrael und das HausHaus JudaJuda haben gar treulos gegen mich gehandelt, spricht der HERR. 12 Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: Er ist nicht; und kein Unglück wird über uns kommen, und SchwertSchwert und Hunger werden wir nicht sehen; 13 und die ProphetenPropheten werden zu WindWind werden, und der, der redet, ist nicht in ihnen3: So wird ihnen geschehen.

14 Darum, so spricht der HERR, der GottGott der HeerscharenHeerscharen: Weil ihr dieses WortWort redet, siehe, so will ich meine WorteWorte in deinem Mund zu FeuerFeuer machen und dieses Volk zu HolzHolz, und es soll sie verzehren. 15 Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne, HausHaus IsraelIsrael, spricht der HERR; es ist eine starke Nation, es ist eine Nation von alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst und deren Rede du nicht verstehst. 16 Ihr KöcherKöcher ist wie ein offenes GrabGrab; sie sind Helden allesamt. 17 Und sie wird deine ErnteErnte verzehren und dein BrotBrot, sie wird deine Söhne und deine Töchter verzehren, sie wird verzehren dein Kleinvieh und deine RinderRinder, verzehren deinen Weinstock und deinen FeigenbaumFeigenbaum; deine festen Städte, auf die du dich verlässt, wird sie mit dem SchwertSchwert zerstören. 18 Aber auch in diesen Tagen, spricht der HERR, werde ich euch nicht den Garaus machen.

19 Und es soll geschehen, wenn ihr sagen werdet: Weshalb hat der HerrHerr, unser GottGott, uns dies alles getan?, so sprich zu ihnen: Wie ihr mich verlassen und fremden GötternGöttern gedient habt in eurem Land, so sollt ihr Fremden dienen in einem Land, das nicht euer ist.

20 Verkündet dieses im HausHaus JakobJakob und lasst es hören in JudaJuda und sprecht: 21 Hört doch dieses, törichtes Volk ohne Verstand, die AugenAugen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören. 22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht zittern? Der ich dem MeerMeer Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber sie vermögen nichts, und sie brausen, aber überschreiten sie nicht. 23 Aber dieses Volk hat ein störriges und widerspenstiges HerzHerz; sie sind abgewichen und weggegangen. 24 Und sie sprachen nicht in ihrem Herzen: Lasst uns doch den HERRN, unseren GottGott, fürchten, der RegenRegen gibt, sowohl Frühregen als Spätregen zu seiner ZeitZeit; der die bestimmten WochenWochen der ErnteErnte uns einhält. 25 Eure Ungerechtigkeiten haben dieses weggewendet und eure Sünden das Gute von euch abgehalten. 26 Denn unter meinem Volk finden sich Gottlose; sie lauern4, wie VogelfängerVogelfänger sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen. 27 Wie ein KäfigKäfig voll VögelVögel, so sind ihre Häuser voll Betrug; darum sind sie groß und reich geworden. 28 Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Maß5 der Bosheit. Die Rechtssache richten sie nicht, die Rechtssache der Waisen, so dass es ihnen gelingen könnte; und die Rechtssache der Armen entscheiden sie nicht6. 29 Sollte ich dies nicht heimsuchen?, spricht der HERR, oder sollte an einer Nation wie diese meine SeeleSeele sich nicht rächen?

30 Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Land geschehen: 31 Die ProphetenPropheten weissagen falsch, und die PriesterPriester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber tun am Ende von dem allen?

Fußnoten

  • 1 O. sie durch einen Eid verpflichtete; and. l.: sie sättigte
  • 2 auf den Weinstock (Kap. 2,21) bezogen
  • 3 d.h. sie reden nach ihren eigenen Gedanken
  • 4 Eig. man lauert
  • 5 Eig. die Kundgebungen
  • 6 d.h. sie verhelfen den Armen nicht zu ihrem Recht