Jeremia 2 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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1 Und das WortWort des HERRN erging an mich, indem er sprach: 2 Geh und rufe vor den Ohren JerusalemsJerusalems und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein WandelnWandeln hinter mir her in der WüsteWüste, im unbesäten Land. 3 IsraelIsrael war heilig dem HERRN, der ErstlingErstling seines Ertrags; alle, die es verzehren wollten, verschuldeten sich: Unglück kam über sie, spricht der HERR.

4 Hört das WortWort des HERRN, HausHaus JakobJakob und alle GeschlechterGeschlechter des Hauses IsraelIsrael! 5 So spricht der HERR: Was haben eure VäterVäter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit1 nachgegangen und nichtig geworden sind? 6 Und sie sprachen nicht: Wo ist der HERR, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, der uns leitete in der WüsteWüste, in dem Land der Steppen und der Gruben, in dem Land der Dürre und des Todesschattens, in dem Land, durch das niemand zieht, und wo kein MenschMensch wohnt? 7 Und ich brachte euch in ein Land der Fruchtgefilde2, um seine Frucht und seinen Ertrag3 zu essen; und ihr kamt hin und verunreinigtet mein Land, und mein ErbteilErbteil habt ihr zum GräuelGräuel gemacht. 8 Die PriesterPriester sprachen nicht: Wo ist der HERR? Und die das GesetzGesetz handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten fielen von mir ab; und die ProphetenPropheten weissagten durch den BaalBaal und sind denen nachgegangen, die nichts nützen.

9 Darum werde ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR; und mit euren Kindeskindern werde ich rechten. 10 Denn geht hinüber zu den InselnInseln der Kittäer4 und seht, und sendet nach Kedar5 und hört gut zu; und seht, ob dergleichen geschehen ist! 11 Hat irgend eine Nation die GötterGötter vertauscht? Und doch sind sie nicht GötterGötter6; aber mein Volk hat seine HerrlichkeitHerrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt. 12 Entsetzt euch darüber, ihr HimmelHimmel, und schaudert, starrt sehr!, spricht der HERR. 13 Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, die QuelleQuelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten.

14 Ist IsraelIsrael ein KnechtKnecht, oder ist er ein Hausgeborener? Warum ist er zur BeuteBeute geworden? 15 Junge Löwen haben gegen ihn gebrüllt, ließen ihre Stimme hören und haben sein Land zur WüsteWüste gemacht; seine Städte sind verbrannt worden, so dass niemand darin wohnt. 16 Auch die Söhne von Noph7 und Tachpanches8 weideten dir den ScheitelScheitel ab. 17 Ist es nicht dein Verlassen des HERRN, deines GottesGottes, zur ZeitZeit, da er dich auf dem Weg führte, das dir dieses bewirkt? 18 Und nun, was hast du mit dem Weg nach Ägypten zu schaffen, um die Wasser des Sichor9 zu trinken? Und was hast du mit dem Weg nach AssyrienAssyrien zu schaffen, um die Wasser des Stromes zu trinken? 19 Deine Bosheit züchtigt dich, und deine Abtrünnigkeiten strafen dich; so erkenne und sieh, dass es schlimm und bitter ist, dass du den HERRHERR, deinen GottGott, verlässt und dass meine Furcht nicht bei dir ist, spricht der HerrHerr, der HERRHERR der HeerscharenHeerscharen.

20 Denn von alters hast du dein JochJoch zerbrochen, deine FesselnFesseln zerrissen, und hast gesagt: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum gabst du dich preis als HureHure. 21 Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs10; und wie hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines fremden Weinstocks! 22 Ja, wenn du dich mit NatronNatron wüschest und viel LaugensalzLaugensalz nähmst: Schmutzig bleibt deine Ungerechtigkeit11 vor mir, spricht der HerrHerr, HERRHERR.

23 Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich bin den BaalimBaalim nicht nachgegangen? Sieh deinen Weg im TalTal, erkenne, was du getan hast, du flinke Kamelin, die rechts und links umherläuft12! 24 Eine Wildeselin, die WüsteWüste gewohnt, in ihrer Lustbegierde schnappt sie nach LuftLuft; ihre Brunst, wer wird sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht abzumüden: In ihrem Monat werden sie sie finden. 25 Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen13 und deine Kehle vor dem Durst! Aber du sprichst: Es ist umsonst, nein! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen gehe ich nach.

26 Wie ein DiebDieb beschämt ist, wenn er ertappt wird, so ist beschämt worden das HausHaus IsraelIsrael, sie, ihre KönigeKönige, ihre Fürsten und ihre PriesterPriester und ihre ProphetenPropheten, 27 die zum HolzHolz sprechen: Du bist mein VaterVater, und zum Stein: Du hast mich geboren; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Aber zur ZeitZeit ihres Unglücks sprechen sie: Steh auf und rette uns! 28 Wo sind nun deine GötterGötter, die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur ZeitZeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine GötterGötter geworden, JudaJuda.

29 Warum rechtet ihr mit mir? Allesamt seid ihr von mir abgefallen, spricht der HERR. 30 Vergeblich habe ich eure KinderKinder geschlagen, sie haben keine ZuchtZucht angenommen; euer SchwertSchwert hat eure ProphetenPropheten gefressen wie ein verderbender LöweLöwe. 31 O GeschlechtGeschlecht, das ihr seid, hört das WortWort des HERRN! Bin ich für IsraelIsrael eine WüsteWüste gewesen oder ein Land tiefer FinsternisFinsternis? Warum spricht mein Volk: Wir schweifen umher, wir kommen nicht mehr zu dir? 32 Vergisst auch eine JungfrauJungfrau ihres SchmuckesSchmuckes, eine BrautBraut ihres GürtelsGürtels? Aber mein Volk hat meiner vergessen TageTage ohne Zahl. 33 Wie schön richtest du deinen Weg ein, um Liebe zu suchen! Darum hast du deine Wege auch an böse Taten gewöhnt. 34 Ja, an den Säumen deiner KleiderKleider findet sich das BlutBlut14 unschuldiger ArmerArmer; und nicht beim Einbruch hast du sie betroffen15, sondern wegen all jener Dinge16 hast du es getan. 35 Und du sagst17: Ich bin unschuldig, ja, sein ZornZorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde GerichtGericht an dir üben, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt. 36 Was läufst du so sehr, um deinen Weg zu ändern? Auch wegen Ägypten wirst du beschämt werden, wie du wegen AssyrienAssyrien beschämt worden bist; 37 auch von diesen wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem HauptHaupt. Denn der HERR verwirft die, auf die du vertraust, und es wird dir mit ihnen nicht gelingen.

Fußnoten

  • 1 d.h. den nichtigen Götzen; vergl. Kap. 16,19
  • 2 Eig. in ein Gartenland
  • 3 W. sein Gut
  • 4 d.h. nach Westen; s. die Anm. zu Hes 27,6
  • 5 d.h. nach Osten; s. die Anm. zu Hes 27,21
  • 6 O. Nichtgötter; wie Kap. 5,7
  • 7 S. die Anm. zu Hes 30,13
  • 8 S. die Anm. zu Hes 30,18
  • 9 S. die Anm. zu Jes 23,3
  • 10 Eig. echter Same (Setzling)
  • 11 O. Schuld
  • 12 Eig. die ihre Wege kreuzt
  • 13 d.h. viell.: Laufe dir die Schuhe nicht ab durch das Rennen nach den Götzen
  • 14 W. Blut von Seelen
  • 15 Vergl. 2. Mose 22,2
  • 16 d.h. wegen deines Abfalls und deines Götzendienstes
  • 17 O. mit veränderter Interpunktion: ... hast du sie betroffen. Aber trotz alledem sagst du usw.