Hiob 6 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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Ansicht

1 Und HiobHiob antwortete und sprach:

2 O dass mein Kummer doch gewogen würde, und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal! 3 Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der MeereMeere; darum sind unbesonnen1 meine WorteWorte. 4 Denn die PfeilePfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr GiftGift trinkt mein GeistGeist; die Schrecken GottesGottes stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf. 5 Schreit ein WildeselWildesel beim GrasGras, oder brüllt ein RindRind bei seinem Futter? 6 Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß2? 7 Was meine SeeleSeele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.

8 O, dass doch meine Bitte einträfe und GottGott mein Verlangen gewährte, 9 dass es GottGott gefiele, mich zu zermalmen, dass er seine Hand losmachte und mich vernichtete3! 10 So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, dass ich die WorteWorte des Heiligen nicht verleugnet habe. 11 Was ist meine KraftKraft, dass ich ausharren, und was mein Ende, dass ich mich gedulden sollte? 12 Ist KraftKraft der SteineSteine meine KraftKraft, oder ist mein FleischFleisch aus KupferKupfer? 13 Ist es nicht so, dass keine Hilfe in mir und jede Kraft4 aus mir vertrieben ist?

14 Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen5. 15 Meine BrüderBrüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das BettBett der Wildbäche, die hinschwinden, 16 die trübe sind von EisEis, in die der SchneeSchnee sich birgt. 17 Zur ZeitZeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden6. 18 Es schlängeln sich die Pfade ihres LaufesLaufes, ziehen hinauf in die Öde7 und verlieren sich.8 19 Es blickten hin die Karawanen TemasTemas, die Reisezüge SchebasSchebas hofften auf sie: 20 Sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zuschanden. 21 Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr seht einen Schrecken und fürchtet euch. 22 Habe ich etwa gesagt: Gebt mir und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen 23 und befreit mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand der Gewalttätigen?

24 Belehrt mich, und ich will schweigen; und gebt mir zu erkennen, worin ich geirrt habe. 25 Wie eindringlich sind richtige WorteWorte! Aber was tadelt der TadelTadel, der von euch kommt? 26 Gedenkt ihr, Reden zu tadeln? Für den WindWind sind ja die WorteWorte eines Verzweifelnden! 27 Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen. 28 Und nun, lasst es euch gefallen, auf mich hinzublicken: Euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen. 29 Kehrt doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehrt noch um, um meine GerechtigkeitGerechtigkeit handelt es sich9! 30 Ist Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?

Fußnoten

  • 1 O. verwegen
  • 2 And.: im Burzelkrautschleim
  • 3 Eig. abschnitte
  • 4 Eig. Förderung
  • 5 O. Trifft den Verzagten Unglimpf ..., so verlässt er usw.
  • 6 Eig. erloschen
  • 7 O. gehen auf in Öde, d.h. verflüchtigen sich an der Sonne
  • 8 And. üb.: Karawanen biegen ab von ihrem Weg, ziehen hinauf in die Öde und kommen um
  • 9 W. meine Gerechtigkeit ist darin