Klagelieder 1 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
Die Bibel durchsuchen
  • ELB-BK – Elberfelder Übersetzung (V. 1.3 von bibelkommentare.de)
  • ELB-CSV – Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen)
  • ELB 1932 – Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932
  • Luther 1912 – Luther-Übersetzung von 1912
  • New Darby (EN) – Neue englische Darby-Übersetzung
  • Old Darby (EN) – Alte englische Darby-Übersetzung
  • KJV – Englische King James V. von 1611/1769 mit Strongs
  • Darby (FR) – Französische Darby-Übersetzung
  • Dutch SV – Dutch Statenvertaling
  • Persian – Persian Standard Bible of 1895 (Old Persian)
  • WHNU – Westcott-Hort mit NA27- und UBS4-Varianten
  • BYZ – Byzantischer Mehrheitstext
  • WLC – Westminster Leningrad Codex
  • LXX – Septuaginta (LXX)
Ansicht
ELB-BK Luther 1912
1 Wie1 sitzt einsam die volkreiche Stadt, ist einer Witwe gleich geworden die Große unter den NationenNationen; die FürstinFürstin unter den Landschaften ist zinsbar geworden! 1 Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war! Sie ist wie eine Witwe, die FürstinFürstin unter den HeidenHeiden; und die eine KöniginKönigin in den Ländern war, muss nun dienen.
2 Bitterlich weint sie des NachtsNachts, und ihre Tränen sind auf ihren Wangen; sie hat keinen TrösterTröster unter allen, die sie liebten; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihr zu Feinden geworden.2 Sie weint des NachtsNachts, dass ihr die Tränen über die Wangen laufen; es ist niemand unter allen ihren Freunden, der sie tröste; alle ihre Nächsten sind ihr untreu und ihre Feinde geworden.
3 JudaJuda ist ausgewandert vor Elend und vor schwerer Dienstbarkeit2; es wohnt unter den NationenNationen, hat keine Ruhe3 gefunden; seine Verfolger haben es in der BedrängnisBedrängnis ergriffen4.3 JudaJuda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst; sie wohnt unter den HeidenHeiden und findet keine RuheRuhe; alle ihre Verfolger halten sie übel.
4 Die Wege ZionsZions trauern, weil niemand zum Fest kommt; alle ihre ToreTore sind öde; ihre PriesterPriester seufzen; ihre Jungfrauen sind betrübt, und ihr selbst ist es bitter.4 Die Straßen gen ZionZion liegen wüst; weil niemand auf ein Fest kommt; alle ihre ToreTore stehen öde, ihre PriesterPriester seufzen; ihre Jungfrauen sehen jämmerlich, und sie ist betrübt.
5 Ihre Bedränger sind zum HauptHaupt geworden5, ihre Feinde sind wohlgemut6; denn der HERR hat sie betrübt wegen der Menge ihrer Übertretungen; vor dem Bedränger her sind ihre KinderKinder in GefangenschaftGefangenschaft gezogen. 5 Ihre WidersacherWidersacher schweben empor, ihren Feinden geht’s wohl; denn der HERR hat sie voll Jammers gemacht um ihrer großen Sünden willen, und ihre KinderKinder sind gefangen vor dem Feinde hin gezogen.
6 Und von der TochterTochter ZionZion ist all ihre Pracht gewichen; ihre Fürsten sind wie HirscheHirsche geworden, die keine Weide finden, und kraftlos gingen sie vor dem Verfolger her.6 Es ist von der TochterTochter ZionZion aller SchmuckSchmuck dahin. Ihre Fürsten sind wie die Widder, die keine Weide finden und matt vor dem Treiber her gehen.
7 In den Tagen ihres Elends und ihres Umherirrens gedenkt JerusalemJerusalem all ihrer Kostbarkeiten, die seit den Tagen der Vorzeit waren, da nun ihr Volk durch die Hand des Bedrängers gefallen ist und sie keinen Helfer hat: die Bedränger sehen sie an, spotten ihres Feierns7. 7 JerusalemJerusalem denkt in dieser ZeitZeit, wie elend und verlassen sie ist und wie viel Gutes sie von alters her gehabt hat, weil all ihr Volk darniederliegt unter dem Feinde und ihr niemand hilft; ihre Feinde sehen ihre Lust an ihr und spotten ihrer SabbateSabbate.
8 JerusalemJerusalem hat schwer gesündigt, darum ist sie wie eine Unreine8 geworden; alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen haben; auch sie selbst seufzt und wendet sich ab.8 JerusalemJerusalem hat sich versündigt; darum muss sie sein wie ein unrein Weib. Alle, die sie ehrten, verschmähen sie jetzt, weil sie ihre Blöße sehen; sie aber seufzet und hat sich abgewendet.
9 Ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen9, sie hat ihr Ende nicht bedacht und ist wunderbar heruntergekommen: Da ist niemand, der sie tröste. Sieh, HERR, mein Elend, denn der Feind hat großgetan! 9 Ihr Unflat klebt an ihrem SaumSaum; sie hätte nicht gemeint, dass es ihr zuletzt so gehen würde. Sie ist ja zu gräulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. Ach HERR, siehe an mein Elend; denn der Feind prangt sehr!
10 Der Bedränger hat seine Hand ausgebreitet über alle ihre Kostbarkeiten; denn sie hat gesehen, dass NationenNationen in ihr HeiligtumHeiligtum gekommen sind, von denen du geboten hast: sie sollen nicht in deine VersammlungVersammlung kommen!10 Der Feind hat seine Hand an alle ihre Kleinode gelegt; denn sie musste zusehen, dass die HeidenHeiden in ihr HeiligtumHeiligtum gingen, von denen du geboten hast, sie sollten nicht in deine GemeindeGemeinde kommen.
11 All ihr Volk seufzt, sucht nach BrotBrot; sie geben ihre Kostbarkeiten für Speise hin, um sich10 zu erquicken. Sieh, HERR, und schau, dass ich verachtet bin!11 All ihr Volk seufzt und geht nach BrotBrot; sie geben ihre Kleinode um Speise, dass sie die SeeleSeele laben. Ach HERR, siehe doch und schaue, wie schnöde ich geworden bin!
12 Merkt ihr es nicht11, alle, die ihr auf dem Weg zieht? Schaut und seht, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mir angetan worden, mir, die der HERR betrübt hat am TagTag seiner Zornglut. 12 Euch sage ich allen, die ihr vorübergehet: Schauet doch und sehet, ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mich getroffen hat; denn der HERR hat mich voll Jammers gemacht am TageTage seines grimmigen ZornsZorns.
13 Aus der HöheHöhe hat er ein FeuerFeuer in meine Gebeine gesandt, dass es sie überwältigte; ein NetzNetz hat er meinen Füßen ausgebreitet, hat mich zurückgewendet; er hat mich zur WüsteWüste gemacht, siech den ganzen TagTag. 13 Er hat ein FeuerFeuer aus der HöheHöhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten. Er hat meinen Füßen ein NetzNetz gestellt und mich zurückgeprellt; er hat mich zur WüsteWüste gemacht, dass ich täglich trauern muss.
14 Angeschirrt durch seine Hand ist das JochJoch meiner Übertretungen: sie haben sich verflochten, sind auf meinen Hals gekommen; er12 hat meine KraftKraft gebrochen13. Der HerrHerr hat mich in Hände gegeben, dass ich mich nicht aufrichten kann14. 14 Meine schweren Sünden sind durch seine StrafeStrafe erwacht und in Haufen mir auf den Hals gekommen, dass mir alle meine KraftKraft vergeht. Der HerrHerr hat mich also zugerichtet, dass ich nicht aufkommen kann.
15 Der HerrHerr hat alle meine Starken weggerafft in meiner Mitte; er hat ein Fest15 gegen mich ausgerufen, um meine Jünglinge zu zerschmettern; der HerrHerr hat der JungfrauJungfrau, der TochterTochter JudaJuda, die KelterKelter getreten.15 Der HerrHerr hat zertreten alle meine Starken, die ich hatte; er hat über mich ein Fest ausrufen lassen, meine junge Mannschaft zu verderben. Der HerrHerr hat der JungfrauJungfrau TochterTochter JudaJuda die KelterKelter getreten.
16 Darüber weine ich, rinnt mein Auge, mein Auge von Wasser; denn fern von mir ist ein TrösterTröster, der meine SeeleSeele erquicken könnte; meine KinderKinder sind vernichtet16, denn der Feind hat obgesiegt.16 Darum weine ich so, und meine beiden AugenAugen fließen mit Wasser, dass der TrösterTröster, der meine SeeleSeele sollte erquicken, fern von mir ist. Meine KinderKinder sind dahin; denn der Feind hat die Oberhand gekriegt.
17 ZionZion breitet ihre Hände aus: Da ist niemand, der sie tröste. Der HERR hat seine Bedränger ringsum gegen JakobJakob entboten; wie eine Unreine ist JerusalemJerusalem unter ihnen geworden. 17 ZionZion streckt ihre Hände aus, und ist doch niemand, der sie tröste; denn der HERR hat rings um JakobJakob her seinen Feinden geboten, dass JerusalemJerusalem muss zwischen ihnen sein wie ein unrein Weib.
18 Der HERR ist gerecht, denn ich bin widerspenstig gegen seinen Mund gewesen. Hört doch, ihr Völker alle, und seht meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die GefangenschaftGefangenschaft gezogen.18 Der HERR ist gerecht; denn ich bin seinem Munde ungehorsam gewesen. Höret, alle Völker, und schauet meinen Schmerz! meine Jungfrauen und Jünglinge sind ins GefängnisGefängnis gegangen.
19 Ich rief meinen Liebhabern, sie aber betrogen mich; meine PriesterPriester und meine Ältesten sind in der Stadt verschieden, als sie für sich Speise suchten, damit sie ihre SeeleSeele erquicken möchten.19 Ich rief meine Freunde an, aber sie haben mich betrogen. Meine PriesterPriester und Ältesten in der Stadt sind verschmachtet; denn sie gehen nach BrotBrot, damit sie ihre SeeleSeele laben.
20 Sieh, HERR, wie17 mir angst ist! Meine Eingeweide sind aufgewühlt18, mein HerzHerz wendet sich um in meinem Innern, denn ich bin sehr widerspenstig19 gewesen. Draußen hat mich das SchwertSchwert der KinderKinder beraubt, drinnen ist es wie der TodTod. 20 Ach HERR, siehe doch, wie bange ist mir, dass mir’s im Leibe davon weh tut! Mein HerzHerz wallt mir in meinem Leibe, weil ich so gar ungehorsam gewesen bin. Draußen hat mich das SchwertSchwert und im HauseHause hat mich der TodTod zur Witwe gemacht.
21 Sie haben gehört, dass ich seufzte: Ich habe niemand, der mich tröstet! Alle meine Feinde haben mein Unglück gehört, haben sich gefreut, dass du es getan hast. Führst du den TagTag herbei, den du verkündigt hast, so werden sie sein wie ich.21 Man hört’s wohl, dass ich seufze, und habe doch keinen TrösterTröster; alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich; das machst du. So lass doch den TagTag kommen, den du ausrufest, dass es ihnen gehen soll wie mir.
22 Lass all ihre Bosheit vor dein Angesicht kommen und tu ihnen, wie du mir getan hast wegen aller meiner Übertretungen; denn viele sind meiner Seufzer, und mein HerzHerz ist siech. 22 Lass alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu, wie du mich um aller meiner Missetat willen zugerichtet hast; denn meines Seufzens ist viel, und mein HerzHerz ist betrübt.

Fußnoten

  • 1 Im Hebr. bestehen die beiden ersten Lieder aus dreizeiligen Strophen (mit Ausnahme von Kap. 1,7 und Kap. 2,11), deren Anfangsbuchstaben der alphabetischen Reihenfolge entsprechen
  • 2 Eig. vor vieler Dienstarbeit
  • 3 O. Ruhestätte
  • 4 Eig. zwischen den Bedrängnissen erreicht
  • 5 Vergl. 5. Mose 28,44
  • 6 O. sorglos, sicher
  • 7 And.: ihres Untergangs
  • 8 Eig. zu einer Unreinheit; so auch V. 17
  • 9 O. Schleppen
  • 10 W. um die Seele
  • 11 Eig. Kommt es nicht an (bis zu) euch?
  • 12 O. es
  • 13 Eig. zu Fall gebracht
  • 14 O. vor denen ich nicht bestehen kann
  • 15 O. eine Festversammlung, näml. der Feinde; vergl. Kap. 2,22
  • 16 Eig. verwüstet
  • 17 Eig. dass
  • 18 Eig. gären
  • 19 O. trotzig