Jesaja 1 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Das Gesicht JesajasJesajas, des SohnesSohnes AmozAmoz', das er über JudaJuda und JerusalemJerusalem geschaut hat in den Tagen UssijasUssijas, JothamsJothams, AhasAhas', JehiskiasJehiskias, der KönigeKönige von JudaJuda.1 Dies ist das Gesicht1 JesajasJesajas, des SohnesSohnes des AmozAmoz, welches er sah von JudaJuda und JerusalemJerusalem zur ZeitZeit UsiasUsias, JothamsJothams, des AhasAhas und HiskiaHiskia, der KönigeKönige JudasJudas.
2 Hört, ihr HimmelHimmel, und horche auf, du ErdeErde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe KinderKinder großgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen.2 Höret, ihr HimmelHimmel! und ErdeErde, nimm zu Ohren! denn der HERR redet: Ich habe KinderKinder auferzogen und erhöht, und sie sind von mir abgefallen.
3 Ein OchseOchse kennt seinen Besitzer, und ein EselEsel die KrippeKrippe seines HerrnHerrn; IsraelIsrael hat keine ErkenntnisErkenntnis, mein Volk hat kein Verständnis.3 Ein OchseOchse kennt seinen HerrnHerrn und ein EselEsel die KrippeKrippe seines HerrnHerrn; aber IsraelIsrael kennt’s nicht, und mein Volk vernimmt’s nicht.
4 WeheWehe der sündigen Nation, dem Volk, belastet mit Ungerechtigkeit1, den Nachkommen der Übeltäter, den böse handelnden KindernKindern! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen IsraelsIsraels verschmäht, sind rückwärts gewichen. 4 O weh des sündigen Volks, des Volks von großer Missetat, des boshaften Samens, der verderbten KinderKinder, die den HERRN verlassen, den Heiligen in IsraelIsrael lästern, zurückweichen!
5 Warum solltet ihr weiter geschlagen werden, da ihr nur den AbfallAbfall vermehren würdet? Das ganze HauptHaupt ist krank, und das ganze HerzHerz ist siech.5 Was soll man weiter euch schlagen, so ihr des Abweichens nur desto mehr macht? Das ganze HauptHaupt ist krank, das ganze HerzHerz ist matt.
6 Von der Fußsohle bis zum HauptHaupt ist nichts Gesundes an ihm: Wunden und Striemen und frische Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht erweicht worden mit Öl.6 Von der Fußsohle bis aufs HauptHaupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Wunden und Striemen und Eiterbeulen, die nicht geheftet noch verbunden noch mit Öl gelindert sind.
7 Euer Land ist eine WüsteWüste, eure Städte sind mit FeuerFeuer verbrannt; eure Flur – Fremde verzehren sie vor euren AugenAugen; und eine WüsteWüste ist es, wie eine Umkehrung durch Fremde. 7 Euer Land ist wüst, eure Städte sind mit FeuerFeuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren AugenAugen, und es ist wüst wie das, das durch Fremde verheert ist.
8 Und die TochterTochter ZionZion ist übriggeblieben wie eine HütteHütte im WeinbergWeinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt. 8 Was aber noch übrig ist von der TochterTochter ZionZion, ist wie ein Häuslein im WeinbergeWeinberge, wie eine Nachthütte in den Kürbisgärten, wie eine verheerte Stadt.
9 Wenn der HERR der HeerscharenHeerscharen uns nicht einen gar kleinen Überrest gelassen hätte, wie SodomSodom wären wir, GomorraGomorra gleich geworden.9 Wenn uns der HERR ZebaothZebaoth nicht ein weniges ließe übrigbleiben, so wären wir wie SodomSodom und gleich wie GomorraGomorra.
10 Hört das WortWort des HERRN, VorsteherVorsteher von SodomSodom; horcht auf das GesetzGesetz unseres GottesGottes, Volk von GomorraGomorra!10 Höret des HERRN WortWort, ihr Fürsten von SodomSodom! Nimm zu Ohren unseres GottesGottes GesetzGesetz, du Volk von GomorraGomorra!
11 Wozu soll mir die Menge eurer SchlachtopferSchlachtopfer? spricht der HERR. Ich bin satt der BrandopferBrandopfer von Widdern und des FettesFettes der Mastkälber, und am BlutBlut von Stieren und Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen. 11 Was soll mir die Menge eurer OpferOpfer? spricht der HERR. Ich bin satt der BrandopferBrandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum BlutBlut der Farren, der Lämmer und Böcke.
12 Wenn ihr kommt, um vor meinem Angesicht zu erscheinen: Wer hat dieses von eurer Hand gefordert, meine Vorhöfe zu zertreten?12 Wenn ihr hereinkommt, zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von euren Händen, dass ihr auf meinen Vorhof tretet?
13 Bringt keine eitle2 Opfergabe3 mehr! RäucherwerkRäucherwerk ist mir ein Gräuel4. NeumondNeumond und SabbatSabbat, das BerufenBerufen von VersammlungenVersammlungen: Frevel und Festversammlung mag ich nicht5. 13 Bringt nicht mehr SpeisopferSpeisopfer so vergeblich! das Räuchwerk ist mir ein GräuelGräuel! NeumondeNeumonde und SabbateSabbate, da ihr zusammenkommt, Frevel und Festfeier mag ich nicht!
14 Eure NeumondeNeumonde und eure Festzeiten hasst meine SeeleSeele; sie sind mir zur LastLast geworden, ich bin des Tragens müde.14 Meine SeeleSeele ist feind euren Neumonden und Jahrfesten; ich bin ihrer überdrüssig, ich bin’s müde zu leiden.
15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine AugenAugen vor euch; selbst wenn ihr des Betens viel macht, höre ich nicht: Eure Hände sind voll BlutBlut. 15 Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine AugenAugen vor euch; und ob ihr schon viel betetbetet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll BlutBlut.
16 Wascht euch, reinigt euch; schafft die Schlechtigkeit eurer Handlungen mir aus den AugenAugen, hört auf, Böses zu tun!16 Waschet, reiniget euch, tut euer böses WesenWesen von meinen AugenAugen, lasst ab vom Bösen;
17 Lernt, Gutes zu tun, trachtet nach Recht, leitet den Bedrückten; schafft Recht der Waise, führt der Witwe Sache! 17 lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht, führet der Witwe Sache.
18 Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie SchneeSchnee sollen sie weiß werden; wenn sie rot sind wie KarmesinKarmesin, wie WolleWolle sollen sie werden.18 So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure SündeSünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie WolleWolle werden.
19 Wenn ihr willig seid und hört, so sollt ihr das Gute des Landes essen.19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.
20 Wenn ihr euch aber weigert und widerspenstig seid, so sollt ihr vom SchwertSchwert verzehrt werden. Denn der Mund des HERRN hat geredet.20 Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom SchwertSchwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es.
21 Wie ist zur HureHure geworden die treue Stadt! Sie war voll Recht, GerechtigkeitGerechtigkeit befand sich darin, und jetzt Mörder! 21 Wie geht das zu, dass die fromme Stadt zur HureHure geworden ist? Sie war voll Rechts, GerechtigkeitGerechtigkeit wohnte darin, nun aber – Mörder.
22 Dein SilberSilber ist zu Schlacken geworden, dein edler WeinWein mit Wasser verdünnt.22 Dein SilberSilber ist Schaum geworden und dein Getränk mit Wasser vermischt.
23 Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen, jeder von ihnen liebt GeschenkeGeschenke und jagt nach BelohnungenBelohnungen; der Waise schaffen sie nicht Recht, und der Witwe Sache kommt nicht vor sie. 23 Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebesgesellen; sie nehmen alle gern GeschenkeGeschenke und trachten nach Gaben; dem Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwe Sache kommt nicht vor sie.
24 Darum spricht der Herr6, der HERR der HeerscharenHeerscharen, der Mächtige IsraelsIsraels: HaHa! Ich werde mich letzen an meinen WidersachernWidersachern und Rache nehmen an meinen Feinden. 24 Darum spricht der HerrHerr HERRHERR ZebaothZebaoth, der Mächtige in IsraelIsrael: O weh! Ich werde mich trösten an meinen Feinden und mich rächen an meinen WidersachernWidersachern;
25 Und ich werde meine Hand gegen dich wenden und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit LaugensalzLaugensalz und wegschaffen all dein BleiBlei.25 und muss meine Hand gegen dich kehren und deinen Schaum aufs lauterste ausfegen und all dein BleiBlei ausscheiden
26 Und ich werde deine RichterRichter wiederherstellen wie zuerst und deine Räte wie im AnfangAnfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der GerechtigkeitGerechtigkeit, treue Stadt. 26 und dir wieder RichterRichter geben, wie zuvor waren, und Ratsherren wie im AnfangAnfang. Alsdann wirst du eine Stadt der GerechtigkeitGerechtigkeit und eine fromme Stadt heißen.
27 ZionZion wird erlöst werden durch GerichtGericht, und seine Rückkehrenden durch GerechtigkeitGerechtigkeit.27 ZionZion muss durch Recht erlöst werden und ihre Gefangenen durch GerechtigkeitGerechtigkeit,
28 Aber Zerschmetterung der Übertreter7 und der Sünder allzumal; und die den HERRN verlassen, werden untergehen. 28 dass die Übertreter und Sünder miteinander zerbrochen werden, und die den HERRN verlassen, umkommen.
29 Denn sie werden beschämt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt. Und ihr werdet mit Scham bedeckt werden wegen der Gärten, an denen ihr Gefallen hattet.29 Denn sie müssen zu Schanden werden über den Eichen, daran ihr Lust habt, und schamrot werden über den Gärten, die ihr erwählt,
30 Denn ihr werdet sein wie eine TerebintheTerebinthe, deren Laub verwelkt ist, und wie ein GartenGarten, der kein Wasser hat.30 wenn ihr sein werdet wie eine EicheEiche mit dürren Blättern und wie ein GartenGarten ohne Wasser,
31 Und der Starke wird zum Werg werden und sein Tun zum Funken; und sie werden beide miteinander verbrennen, und niemand wird löschen.31 wenn der Gewaltige wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke und beides miteinander angezündet wird, dass niemand lösche.

Fußnoten

  • 1 O. Schuld
  • 2 O. falsche, lügenhafte
  • 3 O. kein eitles Speisopfer
  • 4 And. üb.: ein Gräuelräucherwerk ist es mir
  • 5 Eig. vermag ich nicht zu ertragen
  • 6 Eig. ist der Spruch des Herrn; so auch später an vielen Stellen
  • 7 O. der Abtrünnigen

Fußnoten

  • 1 bedeutet: die Vision