Jeremia 6 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Flüchtet, ihr KinderKinder BenjaminBenjamin, aus JerusalemJerusalem hinaus, und stoßt in die Posaune in TekoaTekoa, und errichtet ein ZeichenZeichen über Beth-HakkeremBeth-Hakkerem; denn Unglück ragt herein von NordenNorden her und große Zerschmetterung.1 Fliehet, ihr KinderKinder BenjaminBenjamin, aus JerusalemJerusalem und blaset die Drommete auf der Warte ThekoaThekoa und werft auf ein PanierPanier über der Warte Beth-Cherem! denn es geht daher ein Unglück von Mitternacht und ein großer Jammer.
2 Die Schöne und die Verzärtelte, die TochterTochter ZionZion, vertilge ich.2 Die TochterTochter ZionZion ist wie eine schöne und lustige Aue.
3 Hirten kommen zu ihr mit ihren Herden; sie schlagen ZelteZelte rings um sie auf, weiden jeder seinen Raum1 ab.3 Aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden, die werden Gezelte rings um sie her aufschlagen und weiden ein jeglicher an seinem Ort [und sprechen]:
4 „Heiligt einen Krieg2 gegen sie! MachtMacht euch auf und lasst uns am Mittag hinaufziehen! ... WeheWehe uns! Denn der TagTag hat sich geneigt, denn die Abendschatten strecken sich.4 „Rüstet euch zum Krieg wider sie! Wohlauf, lasst uns hinaufziehen, weil es noch hoch TagTag ist! Ei, es will AbendAbend werden, und die Schatten werden groß!
5 MachtMacht euch auf und lasst uns in der NachtNacht hinaufziehen und ihre Paläste verderben!“5 Wohlan, so lasst uns auf sein, und sollten wir bei NachtNacht hinaufziehen und ihre Paläste verderben!“
6 Denn so hat der HERR der HeerscharenHeerscharen gesprochen: Fällt Bäume und schüttet einen Wall gegen JerusalemJerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht werden soll; sie ist voll Bedrückung in ihrem Innern.6 Denn also spricht der HERR ZebaothZebaoth: Fället Bäume und werfet einen Wall auf wider JerusalemJerusalem; denn sie ist eine Stadt, die heimgesucht werden soll. Ist doch eitel Unrecht darin.
7 Wie ein BrunnenBrunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt sie ihre Bosheit quellen. Gewalttat und ZerstörungZerstörung werden in ihr gehört, Wunde und Schlag sind beständig vor meinem Angesicht.7 Denn gleichwie ein Born sein Wasser quillt, also quillt auch ihre Bosheit. Ihr Frevel und GewaltGewalt schreit über sie, und ihr Morden und Schlagen treiben sie täglich vor mir.
8 Lass dich zurechtweisen, JerusalemJerusalem, damit meine SeeleSeele sich nicht von dir losreiße, damit ich dich nicht zur WüsteWüste mache, zu einem unbewohnten Land.8 Bessere dich, JerusalemJerusalem, ehe sich mein HerzHerz von dir wende und ich dich zum wüsten Lande mache, darin niemand wohne!
9 So spricht der HERR der HeerscharenHeerscharen: Wie am Weinstock wird3 man NachleseNachlese halten an dem Überrest IsraelsIsraels. Lege wieder deine Hand an, wie der Winzer an die Ranken.9 So spricht der HERR ZebaothZebaoth: Was übriggeblieben ist von IsraelIsrael, das muss nachgelesen werden wie am Weinstock. Der Weinleser wird eins nach dem anderen in die Butten1 werfen.
10 Zu wem soll ich reden und wem ZeugnisZeugnis ablegen, dass sie hören? Siehe, ihr OhrOhr ist unbeschnitten, und sie können nicht aufmerksam zuhören; siehe, das WortWort des HERRN ist ihnen zum Hohn geworden, sie haben keine Lust daran. 10 Ach, mit wem soll ich doch reden und zeugenzeugen? Dass doch jemand hören wollte! Aber ihre Ohren sind unbeschnitten; sie können’s nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN WortWort für einen Spott und wollen es nicht.
11 Und ich bin voll des Grimmes des HERRN, bin müde, ihn zurückzuhalten. – Ergieße ihn über die KinderKinder auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge allzumal; denn sowohl MannMann als FrauFrau werden getroffen werden4, der AlteAlte wie der Hochbetagte; 11 Darum bin ich von des HERRN Drohen so voll, dass ich’s nicht lassen kann. Schütte es aus über die KinderKinder auf der Gasse und über die Mannschaft im RatRat miteinander; denn es sollen beide, MannMann und Weib, AlteAlte und der Wohlbetagte, gefangen werden.
12 und ihre Häuser werden anderen zugewandt werden, Felder und Frauen allzumal. Denn ich strecke meine Hand aus gegen die Bewohner des Landes, spricht der HERR. 12 Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Äckern und Weibern; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HERR, über des Landes Einwohner.
13 Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie insgesamt der Gewinnsucht ergeben; und vom ProphetenPropheten bis zum PriesterPriester üben sie allesamt Falschheit5,13 Denn sie geizen allesamt, klein und groß; und beide, ProphetenPropheten und PriesterPriester, gehen allesamt mit Lügen um
14 und sie heilen die Wunde6 der TochterTochter meines Volkes leichthin und sprechen: FriedeFriede, FriedeFriede! Und da ist doch kein FriedeFriede.14 und trösten mein Volk in seinem Unglück, dass sie es gering achten sollen, und sagen: „FriedeFriede! FriedeFriede!“, und ist doch nicht FriedeFriede.
15 Sie werden beschämt werden7, weil sie GräuelGräuel verübt haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur ZeitZeit, da ich sie heimsuchen werde, werden sie hinstürzen 8, spricht der HERR. 15 Darum werden sie mit Schanden bestehen, dass sie solche GräuelGräuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschändet sein und wollen sich nicht schämen. Darum müssen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.
16 So spricht der HERR: Tretet auf die Wege, und seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, was der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr RuheRuhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln. 16 So spricht der HERR: Tretet auf die Wege und schauet und fraget nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr RuheRuhe finden für eure SeeleSeele! Aber sie sprechen: Wir wollen’s nicht tun!
17 Und ich habe Wächter über euch bestellt, die sagen: Achtet auf den Schall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf achten.17 Ich habe Wächter über dich gesetzt: Merket auf die Stimme der Drommete! Aber sie sprechen: Wir wollen’s nicht tun!
18 Darum hört, ihr NationenNationen, und wisse9, du GemeindeGemeinde, was gegen sie10 geschieht!18 Darum so höret, ihr HeidenHeiden, und merket samt euren Leuten!
19 Höre es, ErdeErde! Siehe, ich bringe Unglück über dieses Volk, die Frucht ihrer Gedanken; denn auf meine WorteWorte haben sie nicht gemerkt, und mein GesetzGesetz – sie haben es verschmäht. 19 Du, ErdeErde, höre zu! Siehe, ich will ein Unglück über dieses Volk bringen, ihren verdienten LohnLohn, darum dass sie auf meine WorteWorte nicht achten und mein GesetzGesetz verwerfen.
20 Wozu soll mir denn WeihrauchWeihrauch aus Scheba11 kommen und das gute WürzrohrWürzrohr aus fernem Land? Eure BrandopferBrandopfer sind mir nicht wohlgefällig und eure SchlachtopferSchlachtopfer mir nicht angenehm.20 Was frage ich nach dem WeihrauchWeihrauch aus Reicharabien und nach den guten Zimtrinden, die aus fernen Landen kommen? Eure BrandopferBrandopfer sind mir nicht angenehm, und eure OpferOpfer gefallen mir nicht.
21 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich lege diesem Volk Anstöße, dass VäterVäter und KinderKinder darüber stolpern, dass der Nachbar und sein Gefährte zumal umkommen. 21 Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will diesem Volk einen AnstoßAnstoß in den Weg stellen, daran sich VäterVäter und KinderKinder miteinander stoßen und ein Nachbar mit dem anderen umkommen sollen.
22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk aus dem Land des NordensNordens, und eine große Nation macht sich auf12 von dem äußersten Ende der ErdeErde. 22 So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Volk kommen von Mitternacht, und ein großes Volk wird sich erregen vom Ende der ErdeErde,
23 BogenBogen und WurfspießWurfspieß führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen; ihre Stimme braust wie das MeerMeer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, TochterTochter ZionZion, wie ein MannMann zum Krieg. 23 die BogenBogen und LanzeLanze führen. Es ist grausam und ohne BarmherzigkeitBarmherzigkeit; sie brausen daher wie ein ungestümes MeerMeer und reiten auf Rossen, gerüstet wie Kriegsleute, wider dich, du TochterTochter ZionZion.
24 Wir haben die Nachricht von ihm vernommen: Unsere Hände sind schlaff geworden; Angst hat uns ergriffen, Wehen, der Gebärenden gleich. 24 Wenn wir von ihnen hören werden, so werden uns die Fäuste entsinken; es wird uns angst und weh werden wie einer Gebärerin.
25 Geh nicht hinaus aufs Feld und wandle nicht auf dem Weg; denn der Feind hat ein SchwertSchwert – Schrecken ringsum!25 Es gehe ja niemand hinaus auf den Acker, niemand gehe über Feld; denn es ist allenthalben unsicher vor dem SchwertSchwert des Feindes.
26 TochterTochter meines Volkes, gürte dir SacktuchSacktuch um und wälze dich in der AscheAsche, trauere wie um den Einheimischen, führe bittere Klage! Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen. 26 O TochterTochter meines Volks, zieh Säcke an und lege dich in die AscheAsche; trage LeidLeid wie um einen einzigen SohnSohn und klage wie die, die hoch betrübt sind! denn der Verderber kommt über uns plötzlich.
27 Ich habe dich zum Prüfer unter meinem Volk gesetzt, als eine Festung13, damit du ihren Weg erkennen und prüfen möchtest.27 Ich habe dich zum Schmelzer gesetzt unter mein Volk, das so hart ist, dass du ihr WesenWesen erfahren und prüfen sollst.
28 Allesamt sind sie die Widerspenstigsten der Widerspenstigen; sie gehen als Verleumder umher, sie sind KupferKupfer und Eisen14; sie handeln böse allesamt. 28 Sie sind allzumal Abtrünnige und wandeln verräterisch, sind Erz und EisenEisen; alle sind sie verderbt.
29 Versengt vom FeuerFeuer ist der BlasebalgBlasebalg, zu Ende ist das BleiBlei15; vergebens hat man geschmolzen und geschmolzen: Die Bösen sind nicht ausgeschieden worden.29 Der BlasebalgBlasebalg ist verbrannt, das BleiBlei verschwindet; das Schmelzen ist umsonst, denn das Böse ist nicht davon geschieden.
30 Verworfenes SilberSilber nennt man sie, denn der HERR hat sie verworfen.30 Darum heißen sie auch ein verworfenes SilberSilber; denn der HERR hat sie verworfen.

Fußnoten

  • 1 O. sein Teil
  • 2 d.h. Weiht einen Krieg; vergl. Kap. 12,3; 22,7; 51,27
  • 3 O. soll
  • 4 d.h. vom Zorn
  • 5 O. Lüge
  • 6 Eig. den Bruch; so auch später
  • 7 Eig. sind beschämt worden (prophetisches Perfektum); so auch Kap. 8,9.12
  • 8 O. stolpern
  • 9 O. nimm wahr
  • 10 And. üb.: unter ihnen
  • 11 S. die Anm. zu Jes. 60,6
  • 12 Eig. regt sich
  • 13 d.h. unerschütterlich
  • 14 d.h. unedles Metall
  • 15 das Blei, das zugesetzt wird, um die Masse in Fluss zu bringen

Fußnoten

  • 1 bedeutet: in die Bottiche