Jeremia 5 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Durchstreift die Gassen JerusalemsJerusalems, und seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt, der TreueTreue sucht: so will ich ihr vergebenvergeben.1 Gehet durch die Gassen zu JerusalemJerusalem und schauet und erfahret und suchet auf ihrer Straße, ob ihr jemand findet, der recht tue und nach dem Glauben frage, so will ich dir gnädig sein.
2 Und wenn sie sprechen: So wahr der HERR lebt!, so schwören sie darum doch falsch.2 Und wenn sie schon sprechen: „Bei dem lebendigen GottGott!“, so schwören sie doch falsch.
3 HERR, sind deine AugenAugen nicht auf die TreueTreue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt; du hast sie vernichtet: sie haben sich geweigert, ZuchtZucht anzunehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als einen FelsFels, sie haben sich geweigert, umzukehren.3 HERR, deine AugenAugen sehen nach dem Glauben. Du schlägst sie, aber sie fühlen’s nicht; du machst es schier1 aus mit ihnen, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein härter Angesicht denn ein FelsFels und wollen sich nicht bekehren.
4 Und ich sprach: Nur Geringe sind es; die sind betört, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres GottesGottes, nicht kennen.4 Ich dachte aber: Wohlan, der arme Haufe ist unverständig, weiß nichts um des HERRN Weg und um ihres GottesGottes Recht.
5 Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres GottesGottes. Doch sie haben allzumal das JochJoch zerbrochen, die FesselnFesseln zerrissen. 5 Ich will zu den Gewaltigen gehen und mit ihnen reden; die werden um des HERRN Weg und ihres GottesGottes Recht wissen. – Aber sie allesamt hatten das JochJoch zerbrochen und die Seile zerrissen.
6 Darum erschlägt sie ein LöweLöwe aus dem WaldWald, ein WolfWolf der Steppen vertilgt sie, ein LeopardLeopard belauert ihre Städte: Jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen; denn ihrer Übertretungen sind viele, zahlreich ihre Abtrünnigkeiten.6 Darum wird sie auch der LöweLöwe, der aus dem WaldeWalde kommt, zerreißen, und der WolfWolf aus der WüsteWüste wird sie verderben, und der Parder wird um ihre Städte lauern; alle, die daselbst herausgehen, wird er fressen. Denn ihrer Sünden sind zuviel, und sie bleiben verstockt in ihrem Ungehorsam.
7 Weshalb sollte ich dir vergebenvergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ1, haben sie EhebruchEhebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus.7 Wie soll ich dir denn gnädig sein, weil mich deine KinderKinder verlassen und schwören bei dem, der nicht GottGott ist? und nun ich ihnen vollauf gegeben habe, treiben sie EhebruchEhebruch und laufen ins Hurenhaus.
8 Wie wohlgenährte PferdePferde schweifen sie umher; sie wiehern jeder nach der FrauFrau seines Nächsten.8 Ein jeglicher wiehert nach seines Nächsten Weibe wie die vollen, müßigen Hengste.
9 Sollte ich dies nicht heimsuchen?, spricht der HERR, oder sollte an einer Nation wie dieser meine SeeleSeele sich nicht rächen?9 Und ich sollte sie um solches nicht heimsuchen? spricht der HERR, und meine SeeleSeele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist?
10 Ersteigt seine2 Mauern und zerstört, doch richtet ihn nicht völlig zugrunde; nehmt seine Ranken weg, denn nicht des HERRN sind sie.10 Stürmet ihre Mauern und werfet sie um, und macht’s nicht gar aus! Führet ihre Reben weg, denn sie sind nicht des HERRN;
11 Denn das HausHaus IsraelIsrael und das HausHaus JudaJuda haben gar treulos gegen mich gehandelt, spricht der HERR. 11 sondern sie verachten mich, beide, das HausHaus IsraelIsrael und das HausHaus JudaJuda, spricht der HERR.
12 Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: Er ist nicht; und kein Unglück wird über uns kommen, und SchwertSchwert und Hunger werden wir nicht sehen;12 Sie verleugnen den HERRN und sprechen: „Das ist er nicht, und so übel wird es uns nicht gehen; SchwertSchwert und Hunger werden wir nicht sehen.
13 und die ProphetenPropheten werden zu WindWind werden, und der, der redet, ist nicht in ihnen3: So wird ihnen geschehen.13 Ja, die ProphetenPropheten sind SchwätzerSchwätzer und haben auch GottesGottes WortWort nicht; es gehe über sie selbst also!“
14 Darum, so spricht der HERR, der GottGott der HeerscharenHeerscharen: Weil ihr dieses WortWort redet, siehe, so will ich meine WorteWorte in deinem Mund zu FeuerFeuer machen und dieses Volk zu HolzHolz, und es soll sie verzehren.14 Darum spricht der HERR, der GottGott ZebaothZebaoth: Weil ihr solche Rede treibt, siehe, so will ich meine WorteWorte in deinem Munde zu FeuerFeuer machen und dieses Volk zu HolzHolz, und es soll sie verzehren.
15 Siehe, ich bringe über euch eine Nation aus der Ferne, HausHaus IsraelIsrael, spricht der HERR; es ist eine starke Nation, es ist eine Nation von alters her, eine Nation, deren Sprache du nicht kennst und deren Rede du nicht verstehst.15 Siehe, ich will über euch vom HauseHause IsraelIsrael, spricht der HERR, ein Volk von ferne bringen, ein mächtiges Volk, ein Volk von alters her, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und kannst nicht vernehmen, was sie reden.
16 Ihr KöcherKöcher ist wie ein offenes GrabGrab; sie sind Helden allesamt.16 Seine KöcherKöcher sind offene Gräber; es sind eitel Helden.
17 Und sie wird deine ErnteErnte verzehren und dein BrotBrot, sie wird deine Söhne und deine Töchter verzehren, sie wird verzehren dein Kleinvieh und deine RinderRinder, verzehren deinen Weinstock und deinen FeigenbaumFeigenbaum; deine festen Städte, auf die du dich verlässt, wird sie mit dem SchwertSchwert zerstören.17 Sie werden deine ErnteErnte und dein BrotBrot verzehren; sie werden deine Söhne und Töchter fressen; sie werden deine SchafeSchafe und RinderRinder verschlingen; sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren; deine festen Städte, darauf du dich verlässest, werden sie mit dem SchwertSchwert verderben.
18 Aber auch in diesen Tagen, spricht der HERR, werde ich euch nicht den Garaus machen. 18 Doch will ich’s, spricht der HERR, zur selben ZeitZeit mit euch nicht gar aus machen.
19 Und es soll geschehen, wenn ihr sagen werdet: Weshalb hat der HerrHerr, unser GottGott, uns dies alles getan?, so sprich zu ihnen: Wie ihr mich verlassen und fremden GötternGöttern gedient habt in eurem Land, so sollt ihr Fremden dienen in einem Land, das nicht euer ist.19 Und ob sie würden sagen: „Warum tut uns der HERR, unser GottGott, solches alles?“, sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlasst und fremden GötternGöttern dient in eurem eigenen Lande, also sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist.
20 Verkündet dieses im HausHaus JakobJakob und lasst es hören in JudaJuda und sprecht:20 Solches sollt ihr verkündigen im HauseHause JakobJakob und predigen in JudaJuda und sprechen:
21 Hört doch dieses, törichtes Volk ohne Verstand, die AugenAugen haben und nicht sehen, die Ohren haben und nicht hören.21 Höret zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da AugenAugen haben, und sehen nicht, Ohren haben, und hören nicht!
22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht zittern? Der ich dem MeerMeer Sand zur Grenze gesetzt habe, eine ewige Schranke, die es nicht überschreiten wird; und es regen sich seine Wogen, aber sie vermögen nichts, und sie brausen, aber überschreiten sie nicht.22 Wollt ihr mich nicht fürchten? spricht der HERR, und vor mir nicht erschrecken, der ich dem MeerMeer den Sand zum Ufer setzte, darin es allezeit bleiben muss, darüber es nicht gehen darf? Und ob’s schon wallet, so vermag’s doch nichts; und ob seine Wellen schon toben, so dürfen sie doch nicht darüberfahren.
23 Aber dieses Volk hat ein störriges und widerspenstiges HerzHerz; sie sind abgewichen und weggegangen.23 Aber dieses Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames HerzHerz; sie bleiben abtrünnig und gehen immerfort weg
24 Und sie sprachen nicht in ihrem Herzen: Lasst uns doch den HERRN, unseren GottGott, fürchten, der RegenRegen gibt, sowohl Frühregen als Spätregen zu seiner ZeitZeit; der die bestimmten WochenWochen der ErnteErnte uns einhält.24 und sprechen nicht einmal in ihrem Herzen: Lasset uns doch den HERRN, unseren GottGott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen zu rechter ZeitZeit gibt und uns die ErnteErnte treulich und jährlich behütet.
25 Eure Ungerechtigkeiten haben dieses weggewendet und eure Sünden das Gute von euch abgehalten.25 Aber eure Missetaten hindern solches, und eure Sünden wenden das Gute von euch.
26 Denn unter meinem Volk finden sich Gottlose; sie lauern4, wie VogelfängerVogelfänger sich ducken; sie stellen Fallen, fangen Menschen.26 Denn man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, sie zu fangen, wie die Vogler tun.
27 Wie ein KäfigKäfig voll VögelVögel, so sind ihre Häuser voll Betrug; darum sind sie groß und reich geworden.27 Und ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel ist. Daher werden sie gewaltig und reich, fett und glatt.
28 Sie sind fett, sie sind glatt; ja, sie überschreiten das Maß5 der Bosheit. Die Rechtssache richten sie nicht, die Rechtssache der Waisen, so dass es ihnen gelingen könnte; und die Rechtssache der Armen entscheiden sie nicht6. 28 Sie gehen mit bösen Stücken um; sie halten kein Recht, der Waisen Sache fördern sie nicht, dass auch sie Glück hätten, und helfen den Armen nicht zum Recht.
29 Sollte ich dies nicht heimsuchen?, spricht der HERR, oder sollte an einer Nation wie diese meine SeeleSeele sich nicht rächen?29 Sollte ich denn solches nicht heimsuchen, spricht der HERR, und meine SeeleSeele sollte sich nicht rächen an solchem Volk, wie dies ist?
30 Entsetzliches und Schauderhaftes ist im Land geschehen:30 Es steht gräulich und schrecklich im Lande.
31 Die ProphetenPropheten weissagen falsch, und die PriesterPriester herrschen unter ihrer Leitung, und mein Volk liebt es so. Was werdet ihr aber tun am Ende von dem allen?31 Die ProphetenPropheten weissagen falsch, und die PriesterPriester herrschen in ihrem AmtAmt, und mein Volk hat’s gern also. Wie will es euch zuletzt darob gehen?

Fußnoten

  • 1 O. sie durch einen Eid verpflichtete; and. l.: sie sättigte
  • 2 auf den Weinstock (Kap. 2,21) bezogen
  • 3 d.h. sie reden nach ihren eigenen Gedanken
  • 4 Eig. man lauert
  • 5 Eig. die Kundgebungen
  • 6 d.h. sie verhelfen den Armen nicht zu ihrem Recht

Fußnoten

  • 1 bedeutet: bald, fast