Jeremia 12 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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Ansicht
ELB-BK Luther 1912
1 Du bist gerecht, HERR, wenn ich mit dir hadere; doch von deinen Urteilen1 möchte ich mit dir reden: Warum ist der Weg der Gottlosen glücklich, sind sicher2 alle, die Treulosigkeit üben?1 HERR, wenn ich gleich mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so wohl und die Verächter haben alles die Fülle?
2 Du hast sie gepflanzt, sie haben auch Wurzel geschlagen; sie kommen vorwärts, tragen auch Frucht. Du bist nahe in ihrem Mund, doch fern von ihren NierenNieren.2 Du pflanzest sie, dass sie wurzeln und wachsen und Frucht bringen. Nahe bist du in ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen;
3 Du aber, HERR, du kennst mich, du siehst mich und prüfst mein HerzHerz gegen dich. Reiße sie weg wie SchafeSchafe zur Schlachtung, und weihe sie für den TagTag des Würgens!3 mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein HerzHerz vor dir. Reiße sie weg wie SchafeSchafe, dass sie geschlachtet werden; sondere sie aus, dass sie gewürgt werden.
4 Wie lange soll das Land trauern und das Kraut des ganzen Feldes welken? Wegen der Bosheit seiner Bewohner sind ViehVieh und VögelVögel dahin; denn sie sprechen: Er wird unser Ende nicht sehen.4 Wie lange soll doch das Land so jämmerlich stehen und das GrasGras auf dem Felde allenthalben verdorren um der Einwohner Bosheit willen, dass beide, ViehVieh und VögelVögel, nimmer da sind? denn sie sprechen: Ja, er weiß viel, wie es uns gehen wird.
5 Wenn du mit Fußgängern läufst und sie dich ermüdeten, wie willst du denn mit Pferden wetteifern? Und wenn du auf ein Land des Friedens dein VertrauenVertrauen setzt, wie willst du es denn machen in der Pracht des JordanJordan3?5 Wenn dich die müde machen, die zu Fuße gehen, wie will dir’s gehen, wenn du mit den Reitern laufen sollst? Und so du in dem Lande, da es FriedeFriede ist, Sicherheit suchst, was will mit dir werden bei dem stolzen JordanJordan?
6 Denn auch deine BrüderBrüder und deines VatersVaters HausHaus, auch sie sind treulos gegen dich, auch sie rufen dir nach aus voller Kehle. GlaubeGlaube ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden.6 Denn es verachten dich auch deine BrüderBrüder und deines VatersVaters HausHaus und schreien zeter! über dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie gleich freundlich mit dir reden.
7 Ich habe mein HausHaus verlassen, mein ErbteilErbteil verstoßen, ich habe den Liebling4 meiner SeeleSeele in die Hand seiner Feinde gegeben.7 Ich habe mein HausHaus verlassen müssen und mein ErbeErbe meiden, und was meine SeeleSeele liebt, in der Feinde Hand geben.
8 Mein ErbteilErbteil ist mir geworden wie ein LöweLöwe im WaldWald; es hat seine Stimme gegen mich erhoben, darum habe ich es gehasst.8 Mein ErbeErbe ist mir geworden wie ein LöweLöwe im WaldeWalde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm gram geworden.
9 Ist mir mein ErbteilErbteil ein bunter Raubvogel, dass Raubvögel rings um dasselbe her sind? Auf, versammelt alle TiereTiere des Feldes, bringt sie zum Fraß herbei!9 Mein ErbeErbe ist wie der sprenklige VogelVogel, um welchen sich die VögelVögel sammeln. Wohlauf, und sammelt euch, alle Feldtiere, kommet und fresset.
10 Viele Hirten5 haben meinen WeinbergWeinberg verdorben, mein Ackerstück zertreten; sie haben mein köstliches Ackerstück zur öden WüsteWüste gemacht. 10 Es haben Hirten, und deren viel, meinen WeinbergWeinberg verderbt und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur WüsteWüste gemacht, sie haben’s öde gemacht.
11 Man6 hat es zur Öde gemacht: Verwüstet trauert es um mich her. Das ganze Land ist verwüstet, weil niemand es zu Herzen nahm.11 Ich sehe bereits, wie es so jämmerlich verwüstet ist; ja das ganze Land ist wüst. Aber es will’s niemand zu Herzen nehmen.
12 Über alle kahlen Höhen in der Steppe7 sind Verwüster gekommen; denn ein SchwertSchwert von dem HERRN frisst von einem Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes: Kein FriedeFriede allem FleischFleisch! 12 Denn die Verstörer fahren daher über alle Hügel der WüsteWüste, und das fressende SchwertSchwert des HERRN von einem Ende des Landes bis zum anderen; und kein FleischFleisch wird Frieden haben.
13 Sie haben WeizenWeizen gesät und DornenDornen geerntet; sie haben sich erschöpft und nichts ausgerichtet. So werdet zuschanden an euren Erträgen vor der Glut des ZornsZorns des HERRN! 13 Sie säen WeizenWeizen, aber DistelnDisteln werden sie ernten; sie lassen’s sich sauer werden, aber sie werden’s nicht genießen; sie werden ihres Einkommens nicht froh werden vor dem grimmigen ZornZorn des HERRN.
14 So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das ErbteilErbteil antasten, das ich mein Volk IsraelIsrael habe erben lassen: Siehe, ich werde sie aus ihrem Land herausreißen, und das HausHaus JudaJuda werde ich aus ihrer Mitte reißen.14 So spricht der HERR wider alle meine bösen Nachbarn, die das ErbteilErbteil antasten, das ich meinem Volk IsraelIsrael ausgeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das HausHaus JudaJuda aus ihrer Mitte reißen.
15 Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen und sie zurückbringen, jeden in sein ErbteilErbteil und jeden in sein Land.15 Und wenn ich sie nun ausgerissen habe, will ich mich wiederum über sie erbarmen und will einen jeglichen zu seinem ErbteilErbteil und in sein Land wiederbringen.
16 Und es soll geschehen, wenn sie die Wege meines Volkes wirklich lernen, so dass sie bei meinem NamenNamen schwören: So wahr der HERR lebt! Wie sie mein Volk gelehrt haben, bei dem BaalBaal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden.16 Und soll geschehen, wo sie von meinem Volk lernen werden, dass sie schwören bei meinem NamenNamen: „So wahr der HERR lebt!“, wie sie zuvor mein Volk gelehrt haben schwören bei BaalBaal, so sollen sie unter meinem Volk erbaut werden.
17 Wenn sie aber nicht hören, so werde ich diese Nation ausreißen, ausreißen und vertilgen, spricht der HERR. 17 Wo sie aber nicht hören wollen, so will ich solches Volk ausreißen und umbringen, spricht der HERR.

Fußnoten

  • 1 d.h. von der Art und Weise, wie du Recht übst
  • 2 O. sorglos, wohlgemut
  • 3 d.h. an den üppig bewachsenen Ufern des Jordan, wo Löwen lagern; vergl. Kap. 49,19; 50,44; Sach. 11,3
  • 4 Eig. den Gegenstand der Liebe
  • 5 Vergl. Kap. 6,3
  • 6 O. er (der Feind)
  • 7 d.i. überall, wo Weide zu finden war