Hiob 6 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Und HiobHiob antwortete und sprach:1 HiobHiob antwortete und sprach:
2 O dass mein Kummer doch gewogen würde, und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal!2 Wenn man doch meinen Unmut wöge und mein Leiden zugleich in die WaageWaage legte!
3 Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der MeereMeere; darum sind unbesonnen1 meine WorteWorte.3 Denn nun ist es schwerer als Sand am MeerMeer; darum gehen meine WorteWorte irre.
4 Denn die PfeilePfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr GiftGift trinkt mein GeistGeist; die Schrecken GottesGottes stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf.4 Denn die PfeilePfeile des Allmächtigen stecken in mir: derselben GiftGift muss mein GeistGeist trinken, und die Schrecknisse GottesGottes sind auf mich gerichtet.
5 Schreit ein WildeselWildesel beim GrasGras, oder brüllt ein RindRind bei seinem Futter?5 Das Wild schreit nicht, wenn es GrasGras hat; der OchseOchse blökt nicht, wenn er sein Futter hat.
6 Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß2?6 Kann man auch essen, was ungesalzen ist? Oder wer mag kosten das Weiße um den Dotter?
7 Was meine SeeleSeele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.7 Was meine SeeleSeele widerte anzurühren, das ist meine Speise, mir zum Ekel.
8 O, dass doch meine Bitte einträfe und GottGott mein Verlangen gewährte,8 O, dass meine Bitte geschähe und GottGott gäbe mir, was ich hoffe!
9 dass es GottGott gefiele, mich zu zermalmen, dass er seine Hand losmachte und mich vernichtete3!9 Dass GottGott anfinge und zerschlüge mich und ließe seine Hand gehen und zerscheiterte mich!
10 So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, dass ich die WorteWorte des Heiligen nicht verleugnet habe.10 So hätte ich noch Trost – und wollte bitten in meiner KrankheitKrankheit, dass er nur nicht schonte –, habe ich doch nicht verleugnet die Reden des Heiligen.
11 Was ist meine KraftKraft, dass ich ausharren, und was mein Ende, dass ich mich gedulden sollte?11 Was ist meine KraftKraft, dass ich möge beharren? und welches ist mein Ende, dass meine SeeleSeele geduldig sein sollte?
12 Ist KraftKraft der SteineSteine meine KraftKraft, oder ist mein FleischFleisch aus KupferKupfer? 12 Ist doch meine KraftKraft nicht steinern und mein FleischFleisch nicht ehern.
13 Ist es nicht so, dass keine Hilfe in mir und jede Kraft4 aus mir vertrieben ist?13 Habe ich doch nirgend Hilfe, und mein Vermögen ist dahin.
14 Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen5.14 Wer BarmherzigkeitBarmherzigkeit seinem Nächsten weigert, der verlässt des Allmächtigen Furcht.
15 Meine BrüderBrüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das BettBett der Wildbäche, die hinschwinden,15 Meine BrüderBrüder trügen wie ein BachBach, wie Wasserströme, die vergehen,
16 die trübe sind von EisEis, in die der SchneeSchnee sich birgt.16 die trübe sind vom EisEis, in die der SchneeSchnee sich birgt:
17 Zur ZeitZeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden6.17 zur ZeitZeit, wenn sie die Hitze drückt, versiegen sie; wenn es heiß wird, vergehen sie von ihrer Stätte.
18 Es schlängeln sich die Pfade ihres LaufesLaufes, ziehen hinauf in die Öde7 und verlieren sich.818 Die Reisezüge gehen ab vom Wege, sie treten aufs Ungebahnte und kommen um;
19 Es blickten hin die Karawanen TemasTemas, die Reisezüge SchebasSchebas hofften auf sie:19 die Reisezüge von ThemaThema blickten nach ihnen, die Karawanen von SabaSaba hofften auf sie:
20 Sie wurden beschämt, weil sie auf sie vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zuschanden.20 aber sie wurden zu Schanden über ihrer HoffnungHoffnung und mussten sich schämen, als sie dahin kamen.
21 Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr seht einen Schrecken und fürchtet euch.21 So seid ihr jetzt ein Nichts geworden, und weil ihr Jammer sehet, fürchtet ihr euch.
22 Habe ich etwa gesagt: Gebt mir und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen22 Habe ich auch gesagt: Bringet her und von eurem Vermögen schenket mir
23 und befreit mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand der Gewalttätigen?23 und errettet mich aus der Hand des Feindes und erlöset mich von der Hand der Gewalttätigen?
24 Belehrt mich, und ich will schweigen; und gebt mir zu erkennen, worin ich geirrt habe.24 Lehret mich, so will ich schweigen; und was ich nicht weiß, darin unterweiset mich.
25 Wie eindringlich sind richtige WorteWorte! Aber was tadelt der TadelTadel, der von euch kommt?25 Warum tadelt ihr rechte Rede? Wer ist unter euch, der sie strafen könnte?
26 Gedenkt ihr, Reden zu tadeln? Für den WindWind sind ja die WorteWorte eines Verzweifelnden!26 Gedenket ihr, WorteWorte zu strafen? Aber eines Verzweifelnden Rede ist für den WindWind.
27 Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen.27 Ihr fielet wohl über einen armen Waisen her und grübet eurem Nächsten Gruben.
28 Und nun, lasst es euch gefallen, auf mich hinzublicken: Euch ins Angesicht werde ich doch wahrlich nicht lügen. 28 Doch weil ihr habt angehoben, sehet auf mich, ob ich vor euch mit Lügen bestehen werde.
29 Kehrt doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehrt noch um, um meine GerechtigkeitGerechtigkeit handelt es sich9!29 Antwortet, was recht ist; meine Antwort wird noch recht bleiben.
30 Ist Unrecht auf meiner Zunge? Oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?30 Ist denn auf meiner Zunge Unrecht, oder sollte mein Gaumen Böses nicht merken?

Fußnoten

  • 1 O. verwegen
  • 2 And.: im Burzelkrautschleim
  • 3 Eig. abschnitte
  • 4 Eig. Förderung
  • 5 O. Trifft den Verzagten Unglimpf ..., so verlässt er usw.
  • 6 Eig. erloschen
  • 7 O. gehen auf in Öde, d.h. verflüchtigen sich an der Sonne
  • 8 And. üb.: Karawanen biegen ab von ihrem Weg, ziehen hinauf in die Öde und kommen um
  • 9 W. meine Gerechtigkeit ist darin