Hiob 30 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Und nun lachen über mich JüngereJüngere als ich an Jahren1, deren VäterVäter ich verschmähte, den Hunden meiner HerdeHerde beizugesellen.1 Nun aber lachen mein, die jünger sind denn ich, deren VäterVäter ich verachtet hätte, sie zu stellen unter meine Schafhunde;
2 Wozu sollte mir auch die KraftKraft ihrer Hände nützen? Die Rüstigkeit ist bei ihnen verschwunden.2 deren Vermögen ich für nichts hielt; die nicht zum Alter kommen konnten;
3 Durch Mangel und Hunger abgezehrt, nagen sie das dürre Land ab, das längst öde und verödet ist;3 die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die EinödeEinöde, neulich verdarben und elend wurden;
4 sie pflücken2 SalzkrautSalzkraut bei den Gesträuchen, und die Wurzel der GinsterGinster ist ihre Speise.4 die da Nesseln ausraufen um die Büsche, und Ginsterwurzel ist ihre Speise;
5 Aus der Mitte der Menschen werden sie vertrieben; man schreit über sie wie über einen DiebDieb.5 aus der Menschen Mitte werden sie weggetrieben, man schreit über sie wie über einen DiebDieb;
6 In grausigen Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.6 in grausigen Tälern wohnen sie, in den Löchern der ErdeErde und Steinritzen;
7 Zwischen Gesträuchen kreischen sie, unter Dorngestrüpp3 sind sie hingestreckt.7 zwischen den Büschen rufen sie, und unter den DistelnDisteln sammeln sie sich:
8 KinderKinder von Verworfenen, ja, KinderKinder von Ehrlosen4, sind sie hinausgepeitscht aus dem Land!8 die KinderKinder gottloser und verachteter Leute, die man aus dem Lande weggetrieben.
9 Und nun bin ich ihr SpottliedSpottlied geworden und wurde ihnen zum Gerede.9 Nun bin ich ihr SpottliedSpottlied geworden und muss ihr Märlein sein.
10 Sie verabscheuen mich, treten fern von mir weg, und sie verschonen mein Angesicht nicht mit Speichel.10 Sie haben einen GräuelGräuel an mir und machen sich ferne von mir und scheuen sich nicht, vor meinem Angesicht zu speien.
11 Denn er hat meinen Strick5 gelöst und mich gebeugt: so lassen sie vor mir den Zügel schießen.11 Sie haben ihr Seil gelöst und mich zunichte gemacht und ihren Zaum vor mir abgetan.
12 Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut; sie stoßen meine Füße weg, und bahnen gegen mich ihre verderblichen Wege. 12 Zur Rechten haben sich Buben wider mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen und haben wider mich einen Weg gemacht, mich zu verderben.
13 Sie zerstören meinen Pfad, befördern meinen Untergang, sie, die selbst hilflos sind.13 Sie haben meine Steige zerbrochen; es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, dass sie keiner Hilfe dazu bedurften.
14 Sie kommen wie durch einen weiten Riss6, unter Gekrach wälzen sie sich heran. –14 Sie sind gekommen wie zu einer weiten Lücke der Mauer herein und sind ohne Ordnung dahergefallen.
15 Schrecknisse haben sich gegen mich gekehrt; sie verfolgen wie der WindWind meine Würde, und meine Rettung ist vorübergezogen wie eine WolkeWolke.15 Schrecken hat sich gegen mich gekehrt und hat verfolgt wie der WindWind meine HerrlichkeitHerrlichkeit; und wie eine WolkeWolke zog vorüber mein glückseliger Stand.
16 Und nun ergießt sich in mir meine SeeleSeele; TageTage des Elends haben mich ergriffen.16 Nun aber gießt sich aus meine SeeleSeele über mich, und mich hat ergriffen die elende ZeitZeit.
17 Die NachtNacht durchbohrt meine Gebeine und löst sie von mir ab, und die an mir nagenden Schmerzen7 ruhen nicht.17 Des NachtsNachts wird mein Gebein durchbohrt allenthalben; und die mich nagen, legen sich nicht schlafen.
18 Durch die Größe ihrer KraftKraft8 verändert sich mein GewandGewand, es umschließt mich wie der Halssaum meines Leibrocks. 18 Mit großer GewaltGewalt werde ich anders und anders gekleidet, und ich werde damit umgürtet wie mit einem RockRock.
19 Er hat mich in den Kot geworfen, und ich bin dem StaubStaub und der AscheAsche gleich geworden. 19 Man hat mich in den Kot getreten und gleich geachtet dem StaubStaub und der AscheAsche.
20 Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht; ich stehe da, und du starrst mich an.20 Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht; trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich.
21 In einen Grausamen verwandelst du dich mir, mit der Stärke deiner Hand befeindest du mich.21 Du hast mich verwandelt in einen Grausamen und zeigst an mit der Stärke deiner Hand, dass du mir gram bist.
22 Du hebst mich empor auf den WindWind, du lässt mich dahinfahren und zerrinnen im Sturmgetöse9.22 Du hebst mich auf und lässest mich auf dem WindeWinde fahren und zerschmelzest mich kräftig.
23 Denn ich weiß es, du willst mich in den TodTod zurückführen und in das Versammlungshaus aller Lebendigen.23 Denn ich weiß du wirst mich dem TodTod überantworten; da ist das bestimmte HausHaus aller Lebendigen.
24 Doch streckt man beim Sturz nicht die Hand aus, oder erhebt man bei seinem Untergang nicht darob ein Hilfsgeschrei? 24 Aber wird einer nicht die Hand ausstrecken unter Trümmern und nicht schreien vor seinem VerderbenVerderben?
25 Weinte ich denn nicht über den, der harte TageTage hatte? War meine SeeleSeele nicht um den Dürftigen bekümmert? 25 Ich weinte ja über den, der harte ZeitZeit hatte; und meine SeeleSeele jammerte der Armen.
26 Denn ich erwartete Gutes, und es kam Böses; und ich harrte auf LichtLicht, und es kam FinsternisFinsternis.26 Ich wartete des Guten, und es kommt das Böse; ich hoffte aufs LichtLicht, und es kommt FinsternisFinsternis.
27 Meine Eingeweide sind aufgewühlt und ruhen nicht; TageTage des Elends sind mir entgegengetreten. 27 Meine Eingeweide sieden, und hören nicht auf; mich hat überfallen die elende ZeitZeit.
28 Trauernd gehe ich umher, ohne SonneSonne; ich stehe auf in der VersammlungVersammlung und schreie.28 Ich gehe schwarz einher, und brennt mich doch die SonneSonne nicht; ich stehe auf in der GemeindeGemeinde und schreie.
29 Ich bin ein BruderBruder geworden den Schakalen und ein Gefährte den Straußen. 29 Ich bin ein BruderBruder der Schakale und ein Geselle der StraußeStrauße.
30 Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir ab, und mein Gebein ist brennend10 vor Glut.30 Meine Haut über mir ist schwarz geworden, und meine Gebeine sind verdorrt vor Hitze.
31 Und so ist meine LauteLaute zur Trauerklage geworden und meine SchalmeiSchalmei zur Stimme der Weinenden11.31 Meine HarfeHarfe ist eine Klage geworden und meine FlöteFlöte ein Weinen.

Fußnoten

  • 1 Eig. an Tagen
  • 2 Eig. sie, die nagen ... sie, die pflücken
  • 3 And.: Brennnesseln
  • 4 Eig. von Namenlosen
  • 5 Vergl. Kap. 4,21
  • 6 S. die Anm. zu Kap. 16,14
  • 7 O. Würmer
  • 8 W. Durch Größe der Kraft
  • 9 Eig. im Gekrach
  • 10 O. verbrannt
  • 11 Vergl. Kap. 21,12