Hiob 16 – Studienbibel

Elberfelder Übersetzung (Version 1.3 von bibelkommentare.de) (Vorwort)
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ELB-BK Luther 1912
1 Und HiobHiob antwortete und sprach:1 HiobHiob antwortete und sprach:
2 Ich habe vieles dergleichen gehört; leidige TrösterTröster seid ihr alle!2 Ich habe solches oft gehört. Ihr seid allzumal leidige TrösterTröster!
3 Hat es ein Ende mit den windigen Worten? Oder was reizt dich, dass du antwortest?3 Wollen die leeren WorteWorte kein Ende haben? Oder was macht dich so frech, also zu reden?
4 Auch ich könnte reden wie ihr. Wenn eure SeeleSeele an der Stelle meiner SeeleSeele wäre, könnte ich WorteWorte gegen euch zusammenreihen und mein HauptHaupt über euch schütteln;4 Ich könnte auch wohl reden wie ihr. Wäre eure SeeleSeele an meiner SeeleSeele Statt, so wollte ich auch WorteWorte wider euch zusammenbringen und mein HauptHaupt also über euch schütteln.
5 ich wollte euch stärken mit meinem Mund, und das Beileid meiner Lippen würde euch Linderung bringen.5 Ich wollte euch stärken mit dem Munde und mit meinen Lippen trösten.
6 Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gehemmt; und unterlasse ich es, nicht weicht er von mir1.6 Aber wenn ich schon rede, so schont mein der Schmerz nicht; lasse ich’s anstehen, so geht er nicht von mir.
7 Ja, bereits hat er2 mich erschöpft; – du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet.7 Nun aber macht er mich müde und verstört alles, was ich bin.
8 Und du hast mich zusammenschrumpfen lassen3, zum Zeugen wurde es; und meine Abmagerung tritt gegen mich auf, sie zeugt mir ins Angesicht.8 Er hat mich runzlig gemacht, das zeugt wider mich; und mein Elend steht wider mich auf und verklagt mich ins Angesicht.
9 Sein ZornZorn hat mich zerfleischt und verfolgt, er hat mit seinen Zähnen gegen mich geknirscht; als mein Feind schärft er seine AugenAugen gegen mich. 9 Sein Grimm zerreißt, und der mir gram ist, beißt die Zähne über mich zusammen; mein WidersacherWidersacher funkelt mit seinen AugenAugen auf mich.
10 Ihr Maul haben sie gegen mich aufgesperrt, mit Hohn meine Backen geschlagen; allzumal verstärken sie sich gegen mich. 10 Sie haben ihren Mund aufgesperrt wider mich und haben mich schmählich auf meine Backen geschlagen; sie haben ihren Mut miteinander an mir gekühlt.
11 Gott4 gab mich preis dem Ungerechten5, und in die Hände der Gottlosen stürzte er mich. 11 GottGott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in der Gottlosen Hände lassen kommen.
12 Ich war in RuheRuhe, und er hat mich zerrüttelt, und er packte mich beim Nacken und zerschmetterte mich; und er stellte mich hin sich zur Zielscheibe.12 Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Hals genommen und zerstoßen und hat mich ihm zum Ziel aufgerichtet.
13 Seine Schützen umringten mich, er spaltete meine NierenNieren ohne Schonung; er schüttete meine GalleGalle zur ErdeErde.13 Er hat mich umgeben mit seinen Schützen; er hat meine NierenNieren gespalten und nicht verschont; er hat meine GalleGalle auf die ErdeErde geschüttet.
14 Er durchbrach mich, Bruch auf Bruch6; er rannte gegen mich wie ein HeldHeld.14 Er hat mir eine Wunde über die andere gemacht; er ist an mich gelaufen wie ein Gewaltiger.
15 Ich habe SacktuchSacktuch über meine Haut genäht und mit StaubStaub mein HornHorn besudelt. 15 Ich habe einen Sack um meine Haut genäht und habe mein HornHorn in den StaubStaub gelegt.
16 Mein Angesicht glüht7 vom Weinen, und auf meinen Wimpern ist der Schatten des TodesTodes16 Mein Antlitz ist geschwollen von Weinen, und meine Augenlider sind verdunkelt,
17 obwohl keine Gewalttat in meinen Händen und mein GebetGebet lauter ist.17 wiewohl kein Frevel in meiner Hand ist und mein GebetGebet ist rein.
18 ErdeErde, bedecke nicht mein BlutBlut, und für mein Geschrei sei kein Platz!18 Ach ErdeErde, bedecke mein BlutBlut nicht! und mein Geschrei finde keine Ruhestätte!
19 Sogar jetzt, siehe, im HimmelHimmel ist mein Zeuge, und der mir ZeugnisZeugnis gibt, in den Höhen.19 Auch siehe da, mein Zeuge ist mein HimmelHimmel; und der mich kennt, ist in der HöheHöhe.
20 Meine Freunde sind meine Spötter: Zu GottGott tränt mein Auge,20 Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge tränt zu GottGott,
21 dass er schiedsrichterlich entscheide GottGott gegenüber8 für einen MannMann, und für einen Menschensohn hinsichtlich seines Freundes9.21 dass er entscheiden möge zwischen dem MannMann und GottGott, zwischen dem Menschenkind und seinem Freunde.
22 Denn die zählbaren JahreJahre gehen vorüber, und ich werde einen Weg dahingehen, auf dem ich nicht wiederkehren werde.22 Denn die bestimmten JahreJahre sind gekommen, und ich gehe hin des Weges, den ich nicht wiederkommen werde.

Fußnoten

  • 1 Eig. was weicht von mir?
  • 2 d.h. Gott
  • 3 And. üb.: mich gepackt
  • 4 El
  • 5 O. an Buben; wie Kap. 19,18
  • 6 O. Bresche auf Bresche (wie bei einer Mauer)
  • 7 O. ist überrot
  • 8 O. gegen Gott
  • 9 Viell. ist zu l.: und zwischen einem Menschen und seinem Freund