Richter 9 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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1 Und AbimelechAbimelech, der SohnSohn Jerub-BaalsJerub-Baals, ging nach SichemSichem zu den BrüdernBrüdern seiner MutterMutter; und er redete zu ihnen und zu dem ganzen GeschlechtGeschlecht des Hauses des VatersVaters seiner MutterMutter und sprach: 2 Redet doch vor den Ohren aller BürgerBürger von SichemSichem: Was ist besser für euch, daß siebenzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerub-BaalsJerub-Baals, oder daß ein MannMann über euch herrsche? und bedenket, daß ich euer Gebein und euer FleischFleisch bin. 3 Und die BrüderBrüder seiner MutterMutter redeten von ihm vor den Ohren aller BürgerBürger von SichemSichem alle diese WorteWorte. Und ihr HerzHerz neigte sich AbimelechAbimelech nach; denn sie sprachen: Er ist unser BruderBruder. 4 Und sie gaben ihm siebenzig SekelSekel SilberSilber aus dem HauseHause des Baal-BerithBaal-Berith; und AbimelechAbimelech dingte damit lose und übermütige Männer, und sie folgten ihm nach. 5 Und er kam in das HausHaus seines VatersVaters, nach OphraOphra, und ermordete seine BrüderBrüder, die Söhne Jerub-BaalsJerub-Baals, siebenzig MannMann auf einem SteineSteine; aber JothamJotham, der jüngste SohnSohn Jerub-BaalsJerub-Baals, blieb übrig, denn er hatte sich versteckt. 6 Und alle BürgerBürger von SichemSichem und das ganze HausHaus Millo1 versammelten sich und gingen hin und machten AbimelechAbimelech zum König bei der TerebintheTerebinthe des DenkmalsDenkmals, die zu SichemSichem ist2.

7 Und man berichtete es JothamJotham. Da ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des BergesBerges GerisimGerisim, und er erhob seine Stimme und rief und sprach zu ihnen: Höret auf mich, BürgerBürger von SichemSichem, so wird GottGott auf euch hören! 8 EinstEinst gingen die Bäume hin, einen König über sich zu salben; und sie sprachen zum OlivenbaumOlivenbaum: Sei König über uns! 9 Und der OlivenbaumOlivenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Fettigkeit aufgeben, welche GötterGötter und Menschen an mir preisen3, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? 10 Da sprachen die Bäume zum FeigenbaumFeigenbaum: Komm du, sei König über uns! 11 Und der FeigenbaumFeigenbaum sprach zu ihnen: Sollte ich meine Süßigkeit aufgeben und meine gute Frucht, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? 12 Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du, sei König über uns! 13 Und der Weinstock sprach zu ihnen: Sollte ich meinen Most aufgeben, der GötterGötter und Menschen erfreut, und sollte hingehen, zu schweben über den Bäumen? 14 Da sprachen alle Bäume zum DornstrauchDornstrauch: Komm du, sei König über uns! 15 Und der DornstrauchDornstrauch sprach zu den Bäumen: Wenn ihr mich in WahrheitWahrheit zum König über euch salben wollt, so kommet, vertrauet euch meinem Schatten an4; wenn aber nicht, so soll FeuerFeuer von dem DornstrauchDornstrauch ausgehen und die ZedernZedern des LibanonLibanon verzehren. - 16 Und nun, wenn ihr in WahrheitWahrheit und in Redlichkeit gehandelt habt, daß ihr AbimelechAbimelech zum König gemacht, und wenn ihr Gutes getan habt an Jerub-BaalJerub-Baal und an seinem HauseHause, und wenn ihr ihm getan habt nach dem Tun seiner Hände, - 17 denn mein VaterVater hat für euch gestritten und sein LebenLeben dahingeworfen und euch aus der Hand MidiansMidians errettet; 18 ihr aber habt euch heute wider das HausHaus meines VatersVaters erhoben und seine Söhne ermordet, siebenzig MannMann auf einem SteineSteine, und habt AbimelechAbimelech, den SohnSohn seiner MagdMagd, zum König gemacht über die BürgerBürger von SichemSichem, weil er euer BruderBruder ist - 19 wenn ihr also an diesem TageTage in WahrheitWahrheit und in Redlichkeit an Jerub-BaalJerub-Baal und an seinem HauseHause gehandelt habt, so freuet euch AbimelechsAbimelechs, und auch er möge sich euer freuen! 20 Wenn aber nicht, so gehe FeuerFeuer von AbimelechAbimelech aus und verzehre die BürgerBürger von SichemSichem und das HausHaus MilloMillo; und es gehe ein FeuerFeuer aus von den BürgernBürgern von SichemSichem und von dem HauseHause MilloMillo und verzehre AbimelechAbimelech!

21 Und JothamJotham floh und entwich und ging nach BeerBeer; und er blieb daselbst wegen seines5 BrudersBruders AbimelechAbimelech.

22 Und AbimelechAbimelech herrschte über IsraelIsrael drei JahreJahre. 23 Und GottGott sandte einen bösen GeistGeist zwischen AbimelechAbimelech und die BürgerBürger von SichemSichem; und die BürgerBürger von SichemSichem handelten treulos gegen AbimelechAbimelech, 24 damit die Gewalttat an den siebenzig Söhnen Jerub-BaalsJerub-Baals über ihn käme, und ihr BlutBlut gelegt würde auf ihren BruderBruder AbimelechAbimelech, der sie ermordet, und auf die BürgerBürger von SichemSichem, die seine Hände gestärkt hatten, seine BrüderBrüder zu ermorden. 25 Und die BürgerBürger von SichemSichem legten einen HinterhaltHinterhalt6 wider ihn auf die Gipfel der BergeBerge, und sie7 beraubten jeden, der des Weges bei ihnen vorüberzog. Und es wurde dem AbimelechAbimelech berichtet.

26 Und GaalGaal, der SohnSohn EbedsEbeds, kam mit seinen BrüdernBrüdern, und sie zogen durch SichemSichem; und die BürgerBürger von SichemSichem vertrauten ihm. 27 Und sie gingen aufs Feld hinaus und lasen ihre WeinbergeWeinberge und kelterten; und sie hielten ein Dankfest und gingen in das HausHaus ihres GottesGottes und aßen und tranken und fluchten dem AbimelechAbimelech. 28 Und GaalGaal, der SohnSohn EbedsEbeds, sprach: Wer ist AbimelechAbimelech und wer SichemSichem, daß wir ihm dienen sollten? Ist er nicht der SohnSohn Jerub-BaalsJerub-Baals, und SebulSebul sein StatthalterStatthalter? Dienet den Männern HemorsHemors, des VatersVaters von SichemSichem! denn warum sollten wir ihm dienen? 29 Hätte ich nur dieses Volk unter meiner Hand, so wollte ich AbimelechAbimelech wegschaffen! Und er sprach von AbimelechAbimelech: Mehre nur dein Heer und ziehe aus!

30 Und SebulSebul, der Oberste der Stadt, hörte die WorteWorte GaalsGaals, des SohnesSohnes EbedsEbeds, und sein ZornZorn entbrannte; 31 und er sandte Boten an AbimelechAbimelech mit List und sprach: Siehe, GaalGaal, der SohnSohn EbedsEbeds, und seine BrüderBrüder sind nach SichemSichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt wider dich auf8. 32 Und nun, mache dich in der NachtNacht auf, du und das Volk, das bei dir ist, und lege dich in HinterhaltHinterhalt auf dem Felde. 33 Und es geschehe am MorgenMorgen, wenn die SonneSonne aufgeht, so mache dich früh auf und überfalle die Stadt; und siehe, wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinausziehen, so tue ihm, wie deine Hand es finden wird. 34 Und AbimelechAbimelech und alles Volk, das mit ihm war, machten sich in der NachtNacht auf, und sie legten sich in vier Haufen gegen SichemSichem in HinterhaltHinterhalt. 35 Und GaalGaal, der SohnSohn EbedsEbeds, ging hinaus und trat an den Eingang des Stadttores. Da machten sich AbimelechAbimelech und das Volk, das bei ihm war, aus dem HinterhaltHinterhalt auf. 36 Und GaalGaal sah das Volk und sprach zu SebulSebul: Siehe, Volk kommt von den Gipfeln der BergeBerge herab. Und SebulSebul sprach zu ihm: Den Schatten der BergeBerge siehst du für Männer an. 37 Und GaalGaal redete wiederum und sprach: Siehe, Volk kommt von der HöheHöhe des Landes herab, und ein Haufe kommt des Weges nach Elon-Meonenim9. 38 Da sprach SebulSebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, da du sprachest: Wer ist AbimelechAbimelech, daß wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Volk, welches du verachtet hast? Ziehe doch jetzt aus und streite wider ihn! 39 Und GaalGaal zog aus vor den BürgernBürgern von SichemSichem und stritt wider AbimelechAbimelech. 40 Und AbimelechAbimelech jagte ihm nach, und er floh vor ihm; und es fielen viele Erschlagene bis an den Eingang des ToresTores. 41 Und AbimelechAbimelech blieb zu ArumaAruma; und SebulSebul vertrieb GaalGaal und seine BrüderBrüder, so daß sie nicht mehr in SichemSichem blieben.

42 Und es geschah am anderen TageTage, da ging das Volk aufs Feld hinaus; und man berichtete es dem AbimelechAbimelech. 43 Und er nahm das Volk und teilte es in drei Haufen und legte sich in HinterhaltHinterhalt auf dem Felde. Und er sah, und siehe, das Volk kam aus der Stadt heraus; und er erhob sich wider sie und schlug sie. 44 Und AbimelechAbimelech und die Haufen, die mit ihm waren, brachen hervor und stellten sich an den Eingang des Stadttores; und zwei der Haufen fielen über alle her, die auf dem Felde waren, und erschlugen sie. 45 Und AbimelechAbimelech stritt wider die Stadt jenen ganzen TagTag; und er nahm die Stadt ein, und das Volk, das darin war, tötete er; und er riß die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz10.

46 Und alle Bewohner11 des TurmesTurmes von SichemSichem hörten es, und sie gingen in die Burg12 des Hauses des Gottes13 Berith14. 47 Und es wurde dem AbimelechAbimelech berichtet, daß alle Bewohner des TurmesTurmes von SichemSichem sich versammelt hätten. 48 Da stieg AbimelechAbimelech auf den Berg ZalmonBerg Zalmon, er und alles Volk, das bei ihm war; und AbimelechAbimelech nahm eine AxtAxt in seine Hand und hieb einen Baumast ab und hob ihn auf und legte ihn auf seine SchulterSchulter, und er sprach zu dem Volke, das mit ihm war: Was ihr gesehen habt, das ich getan habe, das tut eilends wie ich. 49 Da hieb auch das ganze Volk ein jeder seinen Ast ab, und sie folgten AbimelechAbimelech nach und legten sie an die BurgBurg und zündeten die BurgBurg über ihnen mit FeuerFeuer an. Und so starben auch alle Leute des TurmesTurmes von SichemSichem, bei tausend Männer und Weiber.

50 Und AbimelechAbimelech zog nach TebezTebez, und er belagerte TebezTebez und nahm es ein. 51 Es war aber ein starker TurmTurm mitten in der Stadt, und dahin flohen alle Männer und Weiber, alle BürgerBürger der Stadt; und sie schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach des TurmesTurmes. 52 Und AbimelechAbimelech kam an den TurmTurm und stritt wider ihn; und er nahte zum Eingang des TurmesTurmes, um ihn mit FeuerFeuer zu verbrennen. 53 Da warf ein Weib den oberen Stein einer Handmühle auf den KopfKopf AbimelechsAbimelechs und zerschmetterte ihm den Schädel. 54 Und er rief eilends dem Knaben, der seine WaffenWaffen trug, und sprach zu ihm: Ziehe dein SchwertSchwert und töte mich, daß man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn umgebracht! Und sein Knabe durchstach ihn, und er starb.

55 Und als die Männer von IsraelIsrael sahen, daß AbimelechAbimelech tot war, da gingen sie ein jeder an seinen Ort. 56 Und so brachte GottGott die Bosheit AbimelechsAbimelechs, die er an seinem VaterVater verübt hatte, indem er seine siebenzig BrüderBrüder ermordete, auf ihn zurück. 57 Und die ganze Bosheit der Männer von SichemSichem brachte GottGott auf ihren KopfKopf zurück, und es kam über sie der FluchFluch JothamsJothams, des SohnesSohnes Jerub-BaalsJerub-Baals.

Fußnoten

  • 1 Wall, Burg
  • 2 S. Jos 24,26
  • 3 And.: womit man Götter und Menschen durch mich ehrt
  • 4 O. suchet Zuflucht in (oder unter) meinem Schatten
  • 5 O. aus Furcht vor seinem
  • 6 Eig. Nachsteller
  • 7 d.h. der Hinterhalt, die Nachsteller
  • 8 O. verschließen, versperren die Stadt wider dich
  • 9 Terebinthe der Zauberer
  • 10 als Zeichen bleibender Verwüstung
  • 11 O. Bürger
  • 12 Viell. ein unterirdischer Raum; die Bedeutung des hebr. Wortes ist ungewiß
  • 14 O. des Bundesgottes. Vergl. Kap. 8,33