Richter 16 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Und SimsonSimson ging nach GasaGasa, und er sah daselbst eine HureHure und ging zu ihr ein. 2 Und es wurde den GasiternGasitern berichtet und gesagt: SimsonSimson ist hierher gekommen. Und sie umstellten ihn und lauerten die ganze NachtNacht auf ihn im Stadttore; und sie verhielten sich still die ganze NachtNacht und sprachen: Bis der MorgenMorgen hell wird, dann wollen wir ihn erschlagen. 3 Und SimsonSimson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf und ergriff die FlügelFlügel des Stadttores und die beiden PfostenPfosten, und riß sie samt dem RiegelRiegel heraus und legte sie auf seine SchulternSchultern; und er trug sie auf den Gipfel des BergesBerges, der gegen HebronHebron hin liegt.

4 Und es geschah hernach, da liebte er ein Weib im TaleTale SorekSorek, ihr Name war DelilaDelila. 5 Und die Fürsten1 der PhilisterPhilister gingen zu ihr hinauf und sprachen zu ihr: BeredeBerede ihn und sieh, worin seine große Stärke besteht, und wodurch wir ihn überwältigen können, daß wir ihn binden, um ihn zu bezwingen; und wir wollen dir ein jeder tausend und hundert SekelSekel SilberSilber geben. 6 Da sprach DelilaDelila zu SimsonSimson: Tue mir doch kund, worin deine große Stärke besteht, und womit du gebunden werden kannst, daß man dich bezwinge. 7 Und SimsonSimson sprach zu ihr: Wenn man mich bände mit sieben frischen Stricken2, die nicht ausgetrocknet sind, so würde ich schwach werden und würde sein wie ein anderer MenschMensch. 8 Und die Fürsten der PhilisterPhilister brachten sieben frische Stricke, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf; und sie band ihn damit. 9 Es saßen aber Auflaurer bei ihr im Gemach; und sie sprach zu ihm: PhilisterPhilister über dir, SimsonSimson! Da zerriß er die Stricke, wie eine Schnur von Werg zerreißt, wenn sie FeuerFeuer riecht; und seine Stärke ward nicht kund.

10 Da sprach DelilaDelila zu SimsonSimson: Siehe, du hast mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Nun tue mir doch kund, womit du gebunden werden kannst! 11 Und er sprach zu ihr: Wenn man mich fest bände mit neuen Seilen, mit denen keine Arbeit geschehen ist, so würde ich schwach werden und würde sein wie ein anderer MenschMensch. 12 Da nahm DelilaDelila neue Seile und band ihn damit, und sie sprach zu ihm: PhilisterPhilister über dir, SimsonSimson! Es saßen aber Auflaurer im Gemach. Und er riß sie von seinen Armen wie einen FadenFaden.

13 Da sprach DelilaDelila zu SimsonSimson: Bisher hast du mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Tue mir kund, womit du gebunden werden kannst! Und er sprach zu ihr: Wenn du die sieben Flechten meines HauptesHauptes mit dem Gewebe verwebtest. 14 Und sie heftete sie mit dem Pflocke und sprach zu ihm: PhilisterPhilister über dir, SimsonSimson! Da wachte er auf von seinem Schlafe und riß den Webepflock und das Gewebe heraus.

15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen: Ich habe dich lieb, so doch dein HerzHerz nicht mit mir ist? Nun dreimal hast du mich getäuscht und mir nicht kundgetan, worin deine große Stärke besteht. 16 Und es geschah, als sie ihn alle TageTage mit ihren Worten drängte und ihn plagte, da wurde seine SeeleSeele ungeduldig zum Sterben; 17 und er tat ihr sein ganzes HerzHerz kund und sprach zu ihr: Kein SchermesserSchermesser ist auf mein HauptHaupt gekommen, denn ein Nasir GottesGottes bin ich von Mutterleibe an; wenn ich geschoren würde, so würde meine Stärke von mir weichen, und ich würde schwach werden und würde sein wie alle Menschen.

18 Und als DelilaDelila sah, daß er ihr sein ganzes HerzHerz kundgetan hatte, da sandte sie hin und rief die Fürsten der PhilisterPhilister und sprach: Kommet diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes HerzHerz kundgetan. Und die Fürsten der PhilisterPhilister kamen zu ihr hinauf und brachten das GeldGeld mit sich. 19 Und sie ließ ihn auf ihren Knieen einschlafen, und rief einen MannMann und ließ die sieben Flechten seines HauptesHauptes abscheren; und sie fing an, ihn zu bezwingen, und seine Stärke wich von ihm. 20 Und sie sprach: PhilisterPhilister über dir, SimsonSimson! Da wachte er auf von seinem Schlafe und dachte: Ich werde davonkommen wie die anderen Male und mich herausschütteln. Er wußte aber nicht, daß JehovaJehova von ihm gewichen war. 21 Und die PhilisterPhilister griffen ihn und stachen ihm die AugenAugen aus; und sie führten ihn nach GasaGasa hinab und banden ihn mit ehernen Fesseln3, und er mußte mahlen im GefängnisGefängnis. 22 Aber das Haar seines HauptesHauptes begann wieder zu wachsen, sobald es geschoren war.

23 Und die Fürsten der PhilisterPhilister versammelten sich, um ihrem GottGott DagonDagon ein großes SchlachtopferSchlachtopfer zu opfern und um ein Freudenfest zu feiern4; denn sie sprachen: Unser GottGott hat SimsonSimson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben. 24 Und als das Volk ihn sah, priesen sie ihren GottGott; denn sie sprachen: Unser GottGott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, und den Verheerer unseres Landes und den, der unserer Erschlagenen viel machte. 25 Und es geschah, als ihr HerzHerz fröhlich war, da sprachen sie: Rufet SimsonSimson, daß er vor uns spiele5. Und sie riefen SimsonSimson aus dem GefängnisGefängnis, und er spielte vor ihnen; und sie stellten ihn zwischen die Säulen. 26 Und SimsonSimson sprach zu dem Knaben, der ihn bei der Hand hielt: Laß mich, daß ich die Säulen betaste, auf welchen das HausHaus ruht, und mich an sie lehne. 27 Das HausHaus war aber voll von Männern und Weibern, und alle Fürsten der PhilisterPhilister waren daselbst; und auf dem Dache waren bei dreitausend Männer und Weiber, welche zusahen, wie6 SimsonSimson spielte. 28 Und SimsonSimson rief zu JehovaJehova und sprach: HerrHerr, JehovaJehova! gedenke doch meiner, und stärke mich doch nur diesmal, o GottGott, daß ich an den PhilisternPhilistern eine einmalige Rache nehme für meine beiden AugenAugen! 29 Und SimsonSimson umfaßte die beiden Mittelsäulen, auf welchen das HausHaus ruhte, (und er stützte sich darauf) die eine mit seiner Rechten und die andere mit seiner Linken; 30 und SimsonSimson sprach: Meine SeeleSeele sterbe mit den PhilisternPhilistern! Und er bog sich mit KraftKraft; da fiel das HausHaus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war; und es waren der Toten, die er in seinem TodeTode tötete, mehr als derer, die er in seinem LebenLeben getötet hatte. 31 Und seine BrüderBrüder und das ganze HausHaus seines VatersVaters kamen herab und hoben ihn auf; und sie gingen hinauf und begruben ihn zwischen ZorhaZorha und EschtaolEschtaol, im GrabeGrabe ManoahsManoahs, seines VatersVaters. Er hatte aber IsraelIsrael zwanzig JahreJahre gerichtet.

Fußnoten

  • 1 Hebr. Seren; vergl. die Anm. zu Jos 13,3
  • 2 O. Sehnen; so auch V. 8.9
  • 3 Eig. Doppelfesseln
  • 4 W. und zur Freude
  • 5 O. tanze
  • 6 O. während