Lukas 18 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Er sagte ihnen aber auch ein GleichnisGleichnis dafür, daß sie allezeit betenbeten und nicht ermatten sollten, 2 und sprach: Es war ein gewisser RichterRichter in einer Stadt, der GottGott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute. 3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht von meinem WidersacherWidersacher. 4 Und eine Zeitlang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch GottGott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue, 5 so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht1, ihr Recht verschaffen, auf daß sie nicht unaufhörlich komme und mich quäle2. 6 Der HerrHerr aber sprach: Höret, was der ungerechte RichterRichter sagt. 7 GottGott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die TagTag und NachtNacht zu ihm schreien, und ist er in Bezug auf sie langsam3? 8 Ich sage euch, daß er ihr Recht schnell ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des MenschenSohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der ErdeErde?

9 Er sprach aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen für nichts achteten, dieses GleichnisGleichnis: 10 Zwei Menschen gingen hinauf in den TempelTempel, um zu betenbeten, der eine ein PharisäerPharisäer und der andere ein ZöllnerZöllner. 11 Der PharisäerPharisäer stand und betetebetete bei sich selbst also: O GottGott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen der Menschen, RäuberRäuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser ZöllnerZöllner. 12 Ich fastefaste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe4. 13 Und der ZöllnerZöllner, von ferne stehend, wollte sogar die AugenAugen nicht aufheben gen HimmelHimmel, sondern schlug an seine BrustBrust und sprach: O GottGott, sei mir, dem Sünder, gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein HausHaus vor5 jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

15 Sie brachten aber auch die Kindlein6 zu ihm, auf daß er sie anrühre. Als aber die JüngerJünger es sahen, verwiesen sie es ihnen. [Mt 19,13-15; Mk 10,13-16] 16 JesusJesus aber rief sie herzu und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich GottesReich Gottes. 17 Wahrlich, ich sage euch: Wer irgend das Reich GottesReich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kindlein, wird nicht in dasselbe eingehen.

18 Und es fragte ihn ein gewisser ObersterOberster und sprach: Guter LehrerLehrer, was muß ich getan haben, um ewiges LebenLeben zu ererben? [Mt 19,16-30; Mk 10,17-31] 19 JesusJesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, GottGott. 20 Die GeboteGebote weißt du: „Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches ZeugnisZeugnis geben; ehre deinen VaterVater und deine MutterMutter“. 21 Er aber sprach: Dies alles habe ich beobachtet von meiner Jugend an. 22 Als aber JesusJesus dies hörte, sprach er zu ihm: Noch eines fehlt dir: Verkaufe alles was du hast, und verteile es an die Armen, und du wirst einen SchatzSchatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach. 23 Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich. 24 Als aber JesusJesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwerlich werden die, welche Güter7 haben, in das Reich GottesReich Gottes eingehen! 25 denn es ist leichter, daß ein KamelKamel durch ein NadelöhrNadelöhr eingehe, als daß ein ReicherReicher in das Reich GottesReich Gottes eingehe. 26 Es sprachen aber die es hörten: Und wer kann dann errettet werden? 27 Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei GottGott. 28 PetrusPetrus aber sprach: Siehe, wir haben alles8 verlassen und sind dir nachgefolgt. 29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der HausHaus oder Eltern oder BrüderBrüder oder Weib oder KinderKinder verlassen hat um des ReichesReiches GottesGottes willen, 30 der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser ZeitZeit und in dem kommenden ZeitalterZeitalter ewiges LebenLeben.

31 Er nahm aber die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach JerusalemJerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die ProphetenPropheten auf den Sohn des MenschenSohn des Menschen geschrieben ist; [Mt 20,17-19; Mk 10,32-34] 32 denn er wird den NationenNationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespieen werden; 33 und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten TageTage wird er auferstehen. 34 Und sie verstanden nichts von diesen Dingen, und dieses WortWort war vor ihnen verborgen9, und sie begriffen das Gesagte nicht.

35 Es geschah aber, als er JerichoJericho nahte, saß ein gewisser Blinder bettelnd am Wege. [Mt 20,29-34; Mk 10,46-52] 36 Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das wäre. 37 Sie verkündeten ihm aber, daß JesusJesus, der NazaräerNazaräer, vorübergehe. 38 Und er rief und sprach: Jesu, SohnSohn DavidsDavids, erbarme dich meiner! 39 Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie umsomehr: SohnSohn DavidsDavids, erbarme dich meiner! 40 JesusJesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Als er sich aber näherte, fragte er ihn 41 [und sprach]: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: HerrHerr, daß ich sehend werde! 42 Und JesusJesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein GlaubeGlaube hat dich geheilt10. 43 Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach, indem er GottGott verherrlichte. Und das ganze Volk, das es sah, gab GottGott LobLob.

Fußnoten

  • 1 O. mich belästigt
  • 2 O. endlich komme und mir ins Gesicht fahre
  • 3 Eig. langmütig
  • 4 O. besitze
  • 5 O. gegenüber, d.i. im Gegensatz zu
  • 6 Eig. Säuglinge
  • 7 O. Vermögen, Geld
  • 8 O. nach anderer Lesart: unser Eigentum
  • 9 O. verhüllt, verschlossen
  • 10 O. gerettet