Hiob 3 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Danach tat HiobHiob seinen Mund auf und verfluchte seinen TagTag. 2 Und HiobHiob hob an und sprach:

3 Es verschwinde1 der TagTag, an dem ich geboren wurde, und die NachtNacht, welche sprach: Ein Knäblein ist empfangen! 4 Jener TagTag sei FinsternisFinsternis! nicht frage Gott2 nach ihm droben, und nicht erglänze über ihm das LichtLicht! 5 FinsternisFinsternis und Todesschatten mögen ihn einlösen, Gewölk lagere sich über ihm, es schrecken ihn Tagesverfinsterungen! 6 Jene NachtNacht - Dunkel ergreife sie; sie freue sich nicht unter den Tagen des JahresJahres, in die Zahl der MondeMonde komme sie nicht! 7 Siehe, jene NachtNacht sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein! 8 Verwünschen mögen sie die Verflucher des TagesTages, die fähig3 sind, den Leviathan aufzureizen4! 9 Verfinstert seien die Sterne ihrer Dämmerung; sie harre auf LichtLicht, und da sei keines; und nicht schaue sie die5 Wimpern der MorgenröteMorgenröte! 10 Denn sie hat die PfortePforte meines MutterschoßesMutterschoßes nicht verschlossen und Mühsal nicht verborgen vor meinen AugenAugen. - 11 Warum starb ich nicht von Mutterleibe an, kam aus dem SchoßeSchoße hervor und verschied? 12 Weshalb kamen Kniee mir entgegen, und wozu Brüste, daß ich sog?

13 Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde schlafen: dann hätte ich RuheRuhe - 14 mit Königen und Räten der ErdeErde, welche sich verödete Plätze6 erbauten, 15 oder mit Fürsten, die GoldGold hatten, die ihre Häuser mit SilberSilber füllten; 16 oder, gleich einer verborgenen Fehlgeburt, wäre ich nicht da, gleich KindernKindern, die das LichtLicht nicht erblickt haben. 17 Dort lassen die Bösen7 ab vom Toben, und dort ruhen die an KraftKraft Erschöpften, 18 rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme des Treibers. 19 Der Kleine und der Große, dort sind sie gleich8, und der KnechtKnecht ist frei von seinem HerrnHerrn.

20 Warum gibt er dem Mühseligen LichtLicht, und LebenLeben denen, die bitterer SeeleSeele sind; 21 die auf den TodTod harren, und er ist nicht da, und die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen; 22 die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie das GrabGrab finden; - 23 dem ManneManne, dessen Weg ihm verborgen ist, und den GottGott eingeschlossen hat ringsum? 24 Denn gleich9 meinem BroteBrote kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergießt sich mein Gestöhn. 25 Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und vor dem mir bangte, das kam über mich. 26 Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte nicht, da kam das Toben10.

Fußnoten

  • 1 Eig. gehe zu Grunde
  • 2 Eloah; so gewöhnlich in Hiob. In Kap. 1,1.5.6.8.9.16.22; 2,1.3.9.10; 5,8; 20,29; 28,23; 32,2; 34,9; 38,7 steht Elohim
  • 3 Eig. geschickt
  • 4 Wahrsch. eine Anspielung auf die Zauberer, welche, dem Volksaberglauben zufolge, den Drachen, den Feind der Sonne und des Mondes, anhetzen, sodaß er diese verschlingt und dadurch Sonnen- und Mondfinsternisse verursacht
  • 5 Eig. nicht sehe sie ihre Lust an den
  • 6 d.h. entw. verödete Paläste usw., od. öde Grabkammern
  • 7 Anderswo: Gesetzlosen
  • 8 Eig. derselbe
  • 9 O. vor
  • 10 O. Ich bin nicht ruhig, und ich raste nicht und ruhe nicht, da kommt neues Toben