Hiob 29 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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1 Und HiobHiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach:

2 O daß ich wäre wie in den Monden der Vorzeit, wie in den Tagen, da GottGott mich bewahrte, 3 als seine LeuchteLeuchte über meinem HaupteHaupte schien, und ich bei seinem LichteLichte durch die FinsternisFinsternis wandelte; 4 wie ich war in den Tagen meiner Reife1, als das Vertrauen2 GottesGottes über meinem ZelteZelte waltete, 5 als der AllmächtigeAllmächtige noch mit mir war, meine Knaben3 rings um mich her; 6 als meine Schritte sich in MilchMilch badeten, und der FelsFels neben mir Ölbäche ergoß; 7 als ich durch das TorTor in die Stadt hineinging4, meinen Sitz auf dem Platze aufstellte: 8 Die Jünglinge sahen mich und verbargen sich, und die Greise erhoben sich, blieben stehen; 9 die Fürsten hielten die WorteWorte zurück und legten die Hand auf ihren Mund; 10 die Stimme der Vornehmen verstummte5, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. 11 Denn wenn das OhrOhr von mir hörte, so pries es mich glücklich, und wenn das Auge mich sah, so legte es ZeugnisZeugnis von mir ab. 12 Denn ich befreite den Elenden, der um Hilfe rief, und die Waise, die6 keinen Helfer hatte. 13 Der Segen des Umkommenden kam über mich, und das HerzHerz der Witwe machte ich jubeln. 14 Ich kleidete mich in GerechtigkeitGerechtigkeit, - und sie bekleidete mich - wie in OberkleidOberkleid und KopfbundKopfbund in mein Recht. 15 Auge war ich dem Blinden, und Fuß dem Lahmen; 16 VaterVater war ich den Dürftigen, und die Rechtssache dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich; 17 und ich zerbrach das Gebiß des Ungerechten, und seinen Zähnen entriß ich die BeuteBeute. 18 Und ich sprach: In meinem Neste werde ich verscheiden, und meine TageTage vermehren wie der Sand7; 19 meine Wurzel wird ausgebreitet sein am Wasser8, und der TauTau wird übernachten auf meinem Gezweig; 20 meine Ehre wird frisch bei mir bleiben, und mein BogenBogen sich in meiner Hand verjüngen.

21 Sie hörten mir zu und harrten, und horchten schweigend auf meinen RatRat. 22 Nach meinem WorteWorte sprachen sie nicht wieder, und auf sie träufelte meine Rede. 23 Und sie harrten auf mich wie auf den RegenRegen, und sperrten ihren Mund auf wie nach dem Spätregen. 24 Ich lächelte ihnen zu, wenn sie kein VertrauenVertrauen hatten, und das LichtLicht meines Angesichts konnten sie nicht trüben. 25 Ich wählte für sie den Weg aus, und saß als HauptHaupt, und thronte wie ein König unter der Kriegsschar, gleichwie einer, der Trauernde tröstet.

Fußnoten

  • 1 W. meines Herbstes
  • 2 Eig. die vertraute Mitteilung, der vertraute Umgang
  • 3 O. Knappen, Knechte
  • 4 Eig. als ich hinausging nach dem Tore zur Stadt
  • 5 Eig. verbarg sich
  • 6 O. die Waise, und den, der usw.
  • 7 O. der Phönix
  • 8 Eig. geöffnet sein gegen das Wasser hin