2. Samuel 13 – Studienbibel

Unrevidierte Elberfelder Übersetzung von 1932 (Vorwort)
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Ansicht

1 Und es geschah danach: AbsalomAbsalom, der SohnSohn DavidsDavids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war TamarTamar; und AmnonAmnon, der SohnSohn DavidsDavids, liebte sie. 2 Und es war dem AmnonAmnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester TamarTamar willen; denn sie war eine JungfrauJungfrau, und es war in den AugenAugen AmnonsAmnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun. 3 Und AmnonAmnon hatte einen Freund, sein Name war JonadabJonadab, der SohnSohn SchimeasSchimeas, des BrudersBruders DavidsDavids; und JonadabJonadab war ein sehr kluger MannMann. 4 Und er sprach zu ihm: Warum bist du so abgezehrt, KönigssohnKönigssohn, MorgenMorgen für MorgenMorgen? Willst du es mir nicht kundtun? Und AmnonAmnon sprach zu ihm: Ich liebe TamarTamar, die Schwester meines BrudersBruders AbsalomAbsalom. 5 Und JonadabJonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein LagerLager und stelle dich krank; und kommt dein VaterVater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester TamarTamar kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen AugenAugen das Essen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse. 6 Und AmnonAmnon legte sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach AmnonAmnon zu dem König: Laß doch meine Schwester TamarTamar kommen und vor meinen AugenAugen zwei KuchenKuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse. 7 Da sandte DavidDavid zu TamarTamar ins HausHaus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das HausHaus deines BrudersBruders AmnonAmnon und bereite ihm das Essen. 8 Und TamarTamar ging in das HausHaus ihres BrudersBruders AmnonAmnon; er lag aber zu BetteBette. Und sie nahm den Teig und knetete ihn, und bereitete KuchenKuchen vor seinen AugenAugen und backte die KuchenKuchen. 9 Und sie nahm die PfannePfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und AmnonAmnon sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus. 10 Da sprach AmnonAmnon zu TamarTamar: Bringe das Essen in das innere Gemach, daß ich von deiner Hand esse. Und TamarTamar nahm die KuchenKuchen, die sie zubereitet hatte, und brachte sie ihrem BruderBruder AmnonAmnon in das innere Gemach. 11 Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester! 12 Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein BruderBruder! schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in IsraelIsrael; begehe nicht diese Schandtat! 13 Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? und du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in IsraelIsrael. Und nun rede doch zum König, denn er wird mich dir nicht verweigern. 14 Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie.

15 Und AmnonAmnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt hatte. Und AmnonAmnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe! 16 Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache1 zu diesem Übel, mich wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören. 17 Und er rief seinem Knaben, seinem DienerDiener, und sprach: Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die TürTür hinter ihr! 18 Sie trug aber ein langes Gewand2; denn also waren die Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein DienerDiener führte sie hinaus und verriegelte die TürTür hinter ihr. 19 Da nahm TamarTamar AscheAsche auf ihr HauptHaupt und zerriß das lange GewandGewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr HauptHaupt und ging und schrie im Gehen.

20 Und ihr BruderBruder AbsalomAbsalom sprach zu ihr: Ist dein BruderBruder AmnonAmnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein BruderBruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb TamarTamar, und zwar einsam, im HauseHause ihres BrudersBruders AbsalomAbsalom. 21 Und der König DavidDavid hörte alle diese Dinge, und er wurde sehr zornig. 22 Und AbsalomAbsalom redete mit AmnonAmnon weder Böses noch Gutes; denn AbsalomAbsalom haßte AmnonAmnon, darum daß er seine Schwester TamarTamar geschwächt hatte.

23 Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte AbsalomAbsalom Schafscherer zu Baal-HazorBaal-Hazor, das bei EphraimEphraim liegt; und AbsalomAbsalom lud alle Söhne des Königs. 24 Und AbsalomAbsalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch, dein KnechtKnecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine KnechteKnechte mit deinem KnechteKnechte. 25 Aber der König sprach zu AbsalomAbsalom: Nicht doch, mein SohnSohn! laß uns doch nicht allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen. Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn. 26 Da sprach AbsalomAbsalom: Wenn nicht, so laß doch meinen BruderBruder AmnonAmnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? 27 AbsalomAbsalom aber drang in ihn; da ließ er AmnonAmnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen.

28 Und AbsalomAbsalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch zu, wenn AmnonAmnon fröhlichen Herzens wird vom WeinWein, und ich zu euch spreche: Erschlaget AmnonAmnon! so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer! 29 Und die Knaben AbsalomsAbsaloms taten dem AmnonAmnon, so wie AbsalomAbsalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein jeder sein MaultierMaultier und flohen.

30 Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam das Gerücht zu DavidDavid, indem man sagte: AbsalomAbsalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben. 31 Da stand der König auf und zerriß seine KleiderKleider und legte sich auf die ErdeErde; und alle seine KnechteKnechte standen da mit zerrissenen KleidernKleidern. 32 Da hob JonadabJonadab, der SohnSohn SchimeasSchimeas, des BrudersBruders DavidsDavids, an und sprach: Mein HerrHerr sage nicht: sie haben alle die Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn AmnonAmnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß AbsalomsAbsaloms war es festgestellt von dem TageTage an, da er seine Schwester TamarTamar geschwächt hat. 33 Und nun nehme mein HerrHerr, der König, die Sache nicht zu Herzen, daß er spreche: alle Söhne des Königs sind tot; sondern AmnonAmnon allein ist tot.

34 Und AbsalomAbsalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine AugenAugen und sah: und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter3 ihm, von4 der Seite des BergesBerges. 35 Da sprach JonadabJonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein KnechtKnecht gesagt hat, also ist es geschehen. 36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine KnechteKnechte brachen in ein sehr großes Weinen aus. 37 AbsalomAbsalom aber entfloh und ging zu TalmaiTalmai, dem SohneSohne Ammihurs5, dem König von GesurGesur. Und David6 trauerte um seinen SohnSohn alle TageTage. 38 AbsalomAbsalom aber entfloh und ging nach GesurGesur; und er war daselbst drei JahreJahre.

39 Und der König DavidDavid sehnte sich, zu AbsalomAbsalom hinauszuziehen; denn er hatte sich über AmnonAmnon getröstet, daß er tot war.

Fußnoten

  • 1 O. werde nicht die Ursache
  • 2 O. ein Ärmelkleid (so auch V. 19). Dasselbe Wort wie 1. Mose 37,3
  • 3 O. westlich von
  • 4 O. an
  • 5 Nach and. Lesart: Ammihuds
  • 6 W. er